Mehr Tierwohl nur mit Unterstützung von Handel und Verbrauchern

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Der Vorsitzende des Fachausschusses Schweinefleisch im Deutschen Bauernverband (DBV), Johannes Röring, hat das klare Bekenntnis seines Berufstandes zur ständigen Verbesserung des Tierwohls in bundesdeutschen Ställen bekräftigt; er fordert dafür aber die Unterstützung des Lebensmitteleinzelhandels und der Verbraucher ein. „Die Bauern haben verstanden, dass die Kunden nicht mehr nur an der Qualität ihrer Produkte interessiert sind; immer stärker rücken auch Aspekte wie Prozessqualität und Haltungsverfahren in den Fokus“, erklärte Röring heute vor Journalisten in Berlin. Die Tierhalter stellten sich dieser Entwicklung, seien bei der Umsetzung besserer Standards aber auch auf die Abnahme solcher höherwertigen und damit teureren Produkte angewiesen. Die „Dauerniedrigpreispolitik“ der Lebensmittelketten und das zwiespältige Verhalten vieler Verbraucher stünden dem bisher noch im Weg. Mit der „Initiative Tierwohl“ bestehe nun aber erstmals die Gelegenheit, innerhalb der gesamten Wertschöpfungskette verbindliche Regeln für höhere Tierschutzstandards einzuführen und auch auf breiter Ebene durchzusetzen. Dabei sei es grundsätzlich richtig, auch „schwierige“ Themen anzusprechen, um so eine neue Agenda für die künftige Art der Tierhaltung, des Tierschutzes und des Antibiotikaeinsatzes zu finden.
Röring setzt dabei ausdrücklich auf eine von der Wirtschaft getragene Lösung, da gesetzgeberische Vorgaben nach seiner Einschätzung entweder schnell vom Markt „eingepreist“ oder durch Importe aus Ländern ohne solche Regeln umgangen werden. „Seit dem Sommer 2012 diskutieren Erzeuger, Verarbeiter und der Handel über konkrete Maßnahmen für ein besseres Tierwohl“, so der DBV-Veredlungspräsident. Er sei optimistisch, dass es bis zum Frühjahr zu ersten handfesten Ergebnissen kommen werde. AgE (11.01.2013)
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