IAMO warnt vor staatlichen Markteingriffen in Osteuropa

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Um die wachsende Bedeutung ihrer Länder für die Welternährung nicht zu gefährden, sollten die osteuropäischen Regierungen staatliche Markteingriffe in Zukunft auf ein Minimum reduzieren und stattdessen gut funktionierende Agrarmärkte und Handelsstrukturen fördern. Zu diesem Ergebnis kommt eine empirische Studie, in der Agrarökonomen des Leibniz-Instituts für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa (IAMO) und der Christian-Albrechts-Universität in Kiel die Funktionsfähigkeit osteuropäischer Getreide-, Milch- und Fleischmärkte untersucht haben. IAMO-Angaben zufolge werden seit Ende des letzten Jahrzehnts wegen Instabilitäten auf den Finanzmärkten und bestimmten Phänomenen auf den internationalen Agrarrohstoffmärkten verstärkt staatliche Markteingriffe gefordert. Eine besondere Bedeutung komme dabei den osteuropäischen Transformationsländern mit ihrem nur eingeschränkt funktionierenden institutionellen Regelwerk zu.
Nach Einschätzung der beteiligten Wissenschaftler ist zwar unstrittig, dass ein eingeschränktes Funktionieren von Märkten beziehungsweise Marktversagen notwendige staatliche Markteingriffe rechtfertigen kann; auf der anderen Seite bestehe durch nicht-marktkonforme Eingriffe des Staates in die Preisbildung und Ausübung von Marktmacht aber die erhebliche Gefahr, dass Agrarmärkte nicht besser sondern schlechter funktionierten.
Anhand der Ergebnisse mehrerer wissenschaftlicher Untersuchungen hat sich nach Angaben der beteiligten Wissenschaftler gezeigt, dass politisch verordnete Markteingriffe in die Weizenmärkte Russlands, der Ukraine und Serbiens ineffizient sind und aus gesamtwirtschaftlicher Sicht zu hohen ökonomischen Kosten führen. Auf den Agrarmärkten in Serbien und Russland sei beispielsweise das Ziel einer Verbraucherpreisstabilisierung ungeachtet solcher Maßnahmen gänzlich verfehlt worden. Vielmehr habe man der Ernährungsindustrie die Möglichkeiten eröffnet, sich durch eine geschickte Lagerhaltungs- und Fehlinformationspolitik zu Lasten der Verbraucher zusätzliche Profite anzueignen. AgE (22.08.2013)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Wind- und Freiflächen-PV
Niedersachsen führt Abgabe ein
19.04.2024 — Der Landtag hat das Niedersächsische Windgesetz verabschiedet. Damit werden die Betreiber verpflichtet, für jedes neue Windrad oder jede Freiflächen-Photovoltaikanlage eine "Akzeptanzabgabe" von 0,2 Cent pro Kilowattstunde an die jeweilige Gemeinde zu zahlen. Zusätzlich müssen sie mit weiteren rund 0,1 Cent pro Kilowattstunde die Menschen im Umfeld von 2,5 Kilometern der Anlage direkt beteiligen.
Pflanzenschutzmittel
NABU: Einsatz nur noch im Notfall
19.04.2024 — Für eine naturverträglichere Landwirtschaft fordert der Naturschutzbund Deutschland in seinem "Grundsatzprogramm Offenland", Pflanzenschutzmittel nur noch im Notfall einzusetzen. Strukturelemente müssten bis 2030 ein Zehntel der Agrarlandschaft einnehmen, lautet eine weitere von insgesamt elf Forderungen. In der Tierhaltung sei eine Obergrenze von 1,8 Großvieheinheiten pro Hektar einzuführen.
Mehrwertsteuerfinanzierung
Beringmeier ist dafür
18.04.2024 — Der Vorschlag der Zukunftskommission Landwirtschaft für eine Mehrwertsteuerfinanzierung findet beim WLV grundsätzliche Zustimmung. Allerdings müsse er konkretisiert werden. Entscheidend seien eine gesetzliche Regelung, dass die Einnahmen vollständig den Betrieben zuflössen und diese Planungssicherheit für 20 Jahre bekämen, so der WLV.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Nachwachsende Rohstoffe
Anbau war 2023 rückläufig
17.04.2024 — Der Flächenbedarf für nachwachsende Rohstoffe (NawaRo) ist 2023 im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Laut der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) war dafür eine geringere Biogasverstromung ursächlich. Im Segment des Energiepflanzenanbaus für Biogas ging der Flächenbedarf um 11% zurück. Der Trend dürfte sich fortsetzen, sofern die Konditionen für Alt-Biogasanlagen nicht verbessert werden, so die FNR.

xs

sm

md

lg

xl