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Die Verhandlungen über ein Transatlantisches Freihandels- und Investitionsabkommen (TTIP) sind in eine neue Phase getreten: Wie die Europäische Kommission auf Anfrage bestätigte, tauschte sie mit der US-Regierung am vergangenen Montag (10.2.) erste Angebote über den Marktzugang aus. Über Details schwieg sie sich aus. Beobachtern zufolge bietet Brüssel insgesamt an, die ohnehin bereits überwiegend niedrigen Zölle für 96 % aller Produktgruppen abzuschaffen, und zwar mit einer Übergangszeit von drei bis sieben Jahren für Autos und bestimmte Agrarerzeugnisse. Für sensible Agrarprodukte sollen die Importkontingente erhöht werden. Genaue Zahlen wurden aber dem Vernehmen nach vorerst noch ausgeklammert. Für die Europäer gilt offenbar vor allem der gesamte Fleischbereich als exponiert, ebenso wie die Ethanol- und Reisproduktion, während die USA ein besonderes Auge auf den Schutz ihres Zuckermarktes gerichtet haben. Der Schritt erfolgte im Vorfeld eines Treffens von EU-Handelskommissar Karel De Gucht mit dem US-Handelsbeauftragten Michael Froman am Montag und Dienstag kommender Woche in Washington. Die nächste Verhandlungsrunde soll in der Woche zum 15. März in Brüssel stattfinden. Die EU-Ausschüsse der Bauernverbände (COPA) und ländlichen Genossenschaften (COGECA) teilten im Anschluss an einen Besuch in Washington mit, für den Berufsstand stünden die Beseitigung nichttarifärer Handelshemmnisse und eine Vereinheitlichung der Rechtsvorschriften im Vordergrund.
Drei Viertel des Fortschritts würde durch eine Aufhebung nichttarifärer Handelshemmnisse erzielt, erklärte COPA-/COGECA-Generalsekretär Pekka Pesonen in Brüssel. COPA-Präsident Albert Jan Maat hob die Herausforderungen und Chancen hervor, die sich aus einem möglichen Freihandelsabkommen ergäben. Er betonte, die Landwirtschaft sei keine Streitfrage in den Verhandlungen. Auf beiden Seiten des Atlantiks gebe es Wachstumspotential. Er bezifferte den Wert des transatlantischen Handels mit Agrargütern auf jeweils 4 Mrd Euro in beide Richtungen. AgE
(17.02.2014)