Aussichten für die EU-Getreideernte positiv - aber wahrscheinlich weniger Gerste

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Copyright:
Grundsätzlich erfreuliche Aussichten für die Getreideernte 2014 bieten erste Schätzungen der EU-Ausschüsse der Bauernverbände (COPA) und ländlichen Genossenschaften (COGECA) sowie vom EU-Dachverband des Getreidehandels (COCERAL). Aufgrund des frühen Zeitpunkts weichen die Angaben jedoch noch relativ stark voneinander ab. COPA und COGECA gehen insgesamt von 302,6 Mio t Getreide aus; das wären 1,5 % mehr als 2013, obwohl die Anbaufläche um 0,3 % auf 56,7 Mio ha sinken dürfte. Die Branchenvertreter erwarten, dass etwa 136,2 Mio t Weichweizen einfahren werden, 2,7 % mehr als 2013. Auch das Körnermaisaufkommen dürfte kräftig zulegen, nämlich um 3,6 % auf 66,6 Mio t. Hingegen könnte die Erzeugung von Gerste und Hartweizen um jeweils 0,4 % auf 58,6 Mio t beziehungsweise 7,9 Mio t sinken. Einen relativ starken Einbruch um 7,9 % auf 9,2 Mio t soll es bei Roggen geben.
Die Prognosen von COCERAL sind etwas pessimistischer. Der Getreidehandel veranschlagt die Gesamtproduktion auf 294,6 Mio t, was gegenüber der Ernte 2013 eine Verringerung um 2,4 % bedeuten würde. Dabei geht COCERAL von einer Verkleinerung der Gesamtanbaufläche um 0,6 % auf 56,9 Mio ha aus. Allein die Gersteproduktion soll sich um 6,9 % auf 55,3 Mio t verringern. Das Roggenaufkommen könnte sogar um 15,5 % auf 8,6 Mio t zurückgehen, die Hartweizenmenge um 5,5 % auf 7,8 Mio t. Die Maiserzeugung und die Brotweizenproduktion bleiben laut COCERAL annähernd stabil, mit 63,7 Mio t beziehungsweise 135,9 Mio t.
In der COPA-Arbeitsgruppe „Getreide“ berichteten Vertreter aus zahlreichen Mitgliedstaaten von einer positiven Lage dank des milden Winters und der guten Winteraussaat. Selbst in Großbritannien sei die Lage trotz schwerer Überschwemmungen positiv. Für manche Länder wie Spanien war es allerdings noch zu früh, um Angaben zu machen, weswegen die Zahlen für die EU „noch mit Vorsicht zu genießen sind“, wie es bei COPA und COGECA heißt. Ferner wurden trotz guter klimatischer Bedingungen Befürchtungen laut, dass der Anbau von Hartweizen zurückgehen könnte. Schwerwiegende Auswinterungsschäden von rund 80 % gab es nach Angaben der Branchenvertreter in den baltischen Staaten; dort bemühe man sich jetzt um Saatgut für Sommerkulturen. AgE (31.03.2014)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Risikorücklage
Rukwied widerspricht Özdemir
23.04.2024 — Der Deutsche Bauernverband (DBV) kann die Aussage von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir nicht nachvollziehen, dass sich die Kosten einer steuerfreien Risikoausgleichsrücklage auf rund 1 Mrd. Euro im Jahr belaufen. Laut DBV-Präsident Rukwied richtet sich der Finanzbedarf maßgeblich nach ihrer inhaltlichen Ausgestaltung.
Vogelgrippe
Mehr US-Kühe infiziert
23.04.2024 — Die WHO und amerikanische Gesundheitsbehörden raten nun vom Konsum nicht pasteurisierter Milchprodukte ab. Aufgrund der möglichen Virusübertragung von Kuh zu Kuh sollen Tiertransporte in den USA minimiert werden. Da sich infizierte Tiere schnell erholen, sind keine Keulungen wie bei Geflügel erforderlich.
Entwaldungsfreie Lieferketten
Berlin will effiziente Anwendung
22.04.2024 — Das BMEL und das BMUV fordern von der EU-Kommission bei der Umsetzung der EU-Verordnung für entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR) die Sicherstellung einer effiziente Anwendung. Bedenken hat Berlin unter anderem beim sogenannten Bench-Marking. Außerdem wird eine effizientere Datenerfassung gefordert. Nachdrücklich unterstreichen beide Ressorts die Bedeutung des EUDR.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Wind- und Freiflächen-PV
Niedersachsen führt Abgabe ein
19.04.2024 — Der Landtag hat das Niedersächsische Windgesetz verabschiedet. Damit werden die Betreiber verpflichtet, für jedes neue Windrad oder jede Freiflächen-Photovoltaikanlage eine "Akzeptanzabgabe" von 0,2 Cent pro Kilowattstunde an die jeweilige Gemeinde zu zahlen. Zusätzlich müssen sie mit weiteren rund 0,1 Cent pro Kilowattstunde die Menschen im Umfeld von 2,5 Kilometern der Anlage direkt beteiligen.

xs

sm

md

lg

xl