Ein voraussichtlich kurzes Treffen erwartet die EU-Agrarminister heute in Luxemburg. Der einzige ordentliche Aussprachepunkt ist ein strukturierter Meinungsaustausch über das Ausmaß des Erfolgs der Obst- und Gemüsemarktreform von 2007; die Europäische Kommission hatte im März einen Bericht zur Lage des Sektors vorgelegt. Der griechische Agrarratsvorsitzende Athanasios Tsaftaris will von seinen Ministerkollegen unter anderem wissen, wie die Organisation der Obst- und Gemüseproduktion EU-weit verbessert und Ungleichgewichte zwischen den Mitgliedstaaten verringert werden könnten. Dabei geht es Tsaftaris auch um die beste Verwendung knapper Finanzmittel.
Ferner soll geklärt werden, ob Bedarf gesehen wird, die Möglichkeiten zu Krisenprävention und Marktsteuerung im Obst- und Gemüsebereich zu ändern. Daneben werden die Minister voraussichtlich eine positive Erklärung zu den Detailregeln der EU-Agrarreform abgeben, was auf eine vorgezogene Annahme der von der Europäischen Kommission erarbeiteten delegierten Rechtakte seitens des Rats hinausläuft.
Österreich setzt einmal mehr den Milchmarkt auf die Tagesordnung: Minister Andrä Rupprechter will vom Rechtsdienst des Rats Auskunft erhalten, ob es nach Ablauf des gerade begonnenen, letzten Quotenjahrs 2014/15 eigentlich zulässig ist, für Überlieferungen, die bis Ende März 2015 erfolgten, nachträglich noch eine Superabgabe zu erheben. Wien hat Zweifel, dass nach dem Wegfall der Garantiemengenregelung dafür eine Rechtsgrundlage besteht. Zypern und Lettland werden EU-Agrarkommissar Dr. Dacian Cioloş um finanzielle Unterstützung ihrer heimischen Landwirte wegen widriger Witterungsbedingungen bitten: In Lettland wurde nach einem milden Herbst mit darauffolgendem scharfen Frost ein Großteil des Wintergetreides zerstört, während
Zypern unter anhaltender Trockenheit leidet. Rumänien schließlich berichtet über den Verlauf der Regionalkonferenz der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), die um den Monatswechsel in Bukarest stattfand. AgE
(16.04.2014)