Die insgesamt 173 Winzergenossenschaften in Deutschland sehen sich auch im internationalen Vergleich gut aufgestellt. Wie der Vorsitzende des Fachausschusses Weinwirtschaft vom Deutschen Raiffeisenverband (DRV), Dieter Weidmann, bei der DRV-Fachtagung für Winzer- und Weingärtnergenossenschaften, die am Sonntag und Montag in Wiesbaden stattfand, außerdem feststellte, nehmen die betreffenden Unternehmen die Herausforderungen der Globalisierung an. Sie richteten ihre Marketingstrategien sowohl auf den nationalen als auch auf den internationalen Wettbewerb aus. Dabei setzen sie auf die Innovationskraft bestens ausgebildeter Jungwinzer, erklärte Weidmann. Er hob hervor, dass die Qualitätserzeugnisse der Winzergenossenschaften im Handel und bei den Verbrauchern großes Vertrauen und hohes Ansehen genössen.
Zuvor hatte DRV-Präsident Manfred Nüssel darauf verwiesen, dass die Winzergenossenschaften sowohl in Deutschland als auch in anderen Weinbau-Nationen der EU einen messbaren und vor allem positiven Einfluss auf die Erzeugerpreise hätten. Sie stärkten die Rolle der Produzenten in der Wertschöpfungskette. Um weiterhin erfolgreich tätig zu sein, sei eine stringente Markenorientierung erforderlich, mahnte Nüssel. Zudem stünden die Führungs- und Lenkungsstrukturen auf dem Prüfstand.
Prof. Markus Hanisch von der Humboldt-Universität zu Berlin erläuterte unter Berufung auf die Ergebnisse einer EU-Studie zur Unterstützung von Genossenschaften, dass Regionalität, Marken- und Kostenführerschaft bewährte Strategien seien, die konsequent ausgebaut werden müssten. Bislang fehle es aber an erkennbaren Spezialisierungen in den Weinbau-Nationen, monierte Hanisch. AgE
(20.04.2014)