Schweinebestand in den USA stark rückläufig

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Die Probleme mit dem Porcine Epidemic Diarrhea Virus (PEDV) haben in den Vereinigten Staaten tiefe Spuren im Schweinebestand hinterlassen. Das zeigen die aktuellen Zahlen, die vom amerikanischen Landwirtschaftsministerium (USDA) bei der Viehzählung am 1. Juni ermittelt wurden. Demnach wurden zum Stichtag in den USA insgesamt 62,13 Millionen Schweine gehalten; das waren 3,06 Millionen oder 4,7 % weniger Tiere als ein Jahr zuvor. Geringere Bestandszahlen zu einem Juni-Zähltermin waren zuletzt 2006 bei den US-Farmern festgestellt worden. Bei der jüngsten Erhebung wurden in allen Alters- und Gewichtsklassen Rückgänge gegenüber dem Vorjahresmonat verzeichnet. Diese fielen bei Ferkeln mit einem Minus von 1,14 Millionen Tieren oder 5,9 % besonders deutlich aus.
Aber auch die Zahl der Jungtiere wurde reduziert, und zwar um rund 1 Million Stück oder 5,9 %. Bei den Schlachtschweinen ab 54 kg belief sich der Bestandsverlust auf fast 4 %. Lediglich der Sauenbestand nahm binnen Jahresfrist weniger stark ab; hier wurde ein Rückgang um 0,5 % auf 5,86 Millionen Tiere ermittelt. Allerdings berichteten die Experten des USDA weiterhin von einer nur unterdurchschnittlichen Produktivität der Muttertiere: Von Dezember 2013 bis Mai 2014 brachte jeder Wurf im Schnitt 9,65 lebende Ferkel; im Vorjahr hatte diese Kennziffer mit 10,19 Ferkeln noch deutlich höher gelegen.
Aufgrund der Ferkelverluste durch die Durchfallerkrankung PEDV ist das Schlachtaufkommen in den USA von Dezember 2013 bis Mai 2014 mit 54,7 Millionen Schweinen um gut 2,3 Millionen Stück oder 4,1 % kleiner ausgefallen als im Vorjahreszeitraum. Für das gesamte Jahr 2014 ging das USDA Mitte Juni - noch vor Veröffentlichung der aktuellen Viehzählungsergebnisse - von einem Rückgang der US-Schweinefleischerzeugung um 1,6 % auf 10,35 Mio t aus.
Die im Vergleich zur Entwicklung des Bestandes beziehungsweise der Schlachtungen geringere Abnahmerate begründete das US-Agrarressort mit den spürbar gestiegenen Schlachtgewichten. Bei niedrigen Futterkosten und hohen Schweinepreisen kämen die Schlachttiere rund 3 % schwerer ins Schlachthaus, so die Washingtoner Experten. Ihnen zufolge werden die Mäster in diesem Jahr umgerechnet zwischen 1,23 Euro und 1,29 Euro je Kilogramm Lebendgewicht für ihre Tiere erlösen und damit im Schnitt rund 20 % mehr als 2013. AgE (03.07.2014)
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