Milchquotenpreis steigt auf 9 Cent

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Wenige Monate vor dem Auslaufen der Garantiemengenregelung Ende März 2015 bleiben Milchlieferrechte bei den Erzeugern sehr begehrt. Wie der Deutsche Bauernverband (DBV) heute mitteilte, ist der Preis für ein Kilogramm Garantiemenge bei der 43. Milchquotenbörse im Bundesmittel auf 9 Cent gestiegen; das war 1 Cent/kg mehr als bei der letzten Handelsrunde im April 2014 und 6 Cent/kg mehr als vor genau einem Jahr. Im Übertragungsgebiet West lag der Gleichgewichtspreis am 1. Juli 2014 bei 10 Cent/kg, was ein Plus von 2 Cent/kg gegenüber April bedeutete. Im Osten verteuerte sich das Lieferrecht um 1 Cent/kg auf 5 Cent/kg.
Nach Angaben des DBV überwog beim jüngsten Börsentermin klar die Nachfrageseite. Fast 3 000 Interessenten wollten zusammen 343 884 t Quotenrechte kaufen; die 2 195 Anbieter offerierten gemeinsam jedoch nur 199 139 t. So entstand ein Nachfrageüberhang von 144 745 t, wobei in Nordrhein-Westfalen das Kaufinteresse gut dreimal so hoch ausfiel wie das Angebot; in Niedersachsen überstieg die Nachfrage das Angebot um mehr als das Doppelte. Während praktisch alle Verkäufer mit ihren Angeboten erfolgreich waren, kamen auf der Nachfrageseite nur 81 % der Bieter zum Zuge. Letztlich wurden im gesamten Bundesgebiet 198 241 t Quote übertragen, womit die Handelsmenge des vorherigen Börsentermins im Frühjahr 2014 wegen des diesmal geringeren Angebots um rund 20 % unterschritten wurde.
Obwohl die Produktionsrechte mit dem Ende der Quotenregelung am 1. April 2015 nichts mehr wert sind, mussten die wachstumswilligen deutschen Milcherzeuger für zusätzliche Lieferrechte erneut tiefer in die Tasche greifen. Grund ist, dass in Deutschland mehr Milch erzeugt wird als es die nationale Referenzmenge erlaubt. Nach Angaben der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) wurde die fettkorrigierte Garantiemenge im Quotenjahr 2013/14 um 1,9 % überliefert, was eine Superabgabe von 12,69 Cent/kg zur Folge hatte. Weil es im laufenden Grantiemengenjahr keine Aufstockung der Milchquote geben wird und sich das Rohstoffaufkommen im bisherigen Jahresverlauf teilweise deutlich über der Vorjahreslinie bewegt, hält die ZMB auch für das Quotenjahr 2014/15 eine Überlieferung mit entsprechenden Strafabgaben an Brüssel für wahrscheinlich. AgE (02.07.2014)
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