Die Erzeuger von Biomilch in Deutschland mussten im Mai erneut leichte Abschläge beim Milchgeld hinnehmen. Laut einer Erhebung des Verbandes Bioland bei bundesweit 33 Ökomolkereien lag der durchschnittliche Nettoerzeugerpreis für ein Kilogramm Milch mit 4,2 % Fett und 3,4% Eiweiß inklusive Zu- und Abschlägen ab Hof bei 48,8 Cent; das waren 0,4 Cent weniger als im April 2014. Weil auch für konventionelle Milch jahreszeittypisch weniger gezahlt wurde, hat sich der Preisabstand kaum verändert. Er belief sich im Mai auf 9,4 Cent/kg; im April erlöste die Biomilch 9,3 Cent/kg mehr als der konventionelle Rohstoff.
Knapp die Hälfte der Ökomolkereien hat nach Angaben von Bioland im Mai die Milchpreise gesenkt. Begründet wurde dies meist mit fehlenden Verwertungen bei den saisonalen Übermengen; die Kapazitäten bei den Trocknungstürmen für Milchpulver waren an ihre Grenzen gestoßen. Eine Rolle spielte laut Darstellung von Bioland aber auch, dass die eine oder andere Molkerei ihre Listung im Handel verloren hat, entweder an Mitbewerber, oder weil eine Bio-Produktlinie im Handel eingestellt wurde. In der Summe habe sich der Bio-Milchmarkt aber weiter positiv entwickelt.
Änderungen im Sortiment seien Alltagsgeschäft, stellte der Ökoverband fest. Ihm zufolge rechnet die Branche für die kommenden Monate wieder mit festeren Preisen. Die saisonalen Milchanlieferungen hätten ihre Höchstwerte überschritten; die Preise für Spotmilch stiegen wieder an und näherten sich dem Niveau der Auszahlungspreise. Die Frischmilchmolkereien meldeten aufgrund der warmen Sommertage zudem gute Abverkäufe beim Joghurt. AgE
(06.07.2014)