„Zunehmender Angebotsdruck“ am Kartoffelmarkt

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Der Futuresmarkt für Kartoffeln an der Warenterminbörse Eurex hat sich in der am heutigen Freitag beendeten Handelswoche trotz überwiegend „bärischer“ Nachrichtenlage uneinheitlich präsentiert. Der Kontrakt mit Fälligkeit im November gab auf Abrechnungskursbasis im Vergleich zur Vorwoche um 0,10 Euro/dt oder 1,4 % auf 7,20 Euro/dt nach. Dagegen wurde für den Termin April 2015 ein Plus von 0,10 Euro oder 1,1 % auf 9,60 Euro/t verzeichnet. Drei Tage zuvor war ein neues Laufzeittief bei 9,20 Euro/dt erreicht worden. Das Agrarhandelsunternehmen Wilhelm Weuthen berichtete von einem zunehmenden Angebotsdruck. Bei allen Marktteilnehmern habe zurzeit die Vermarktung von Vertragsware Priorität, so dass freie „Kartoffeln“ nicht absetzbar seien. Allmählich stellten große Tiefkühlwerke ihre Erzeugung auf Knollen aus der neuen Ernte um. Allerdings könne die Produktion erst ab kommender Woche komplett hochgefahren werden. Derweil stelle die Krautfäulebekämpfung eine große Herausforderung für die Landwirte dar, so das Unternehmen.
Nach Ansicht der Landwirtschaftskammer Niedersachsen sind von der Verarbeitungsindustrie bis auf weiteres keine zusätzlichen Nachfrageimpulse zu erwarten. Flocken- und Granulatwerke würden ohnehin erst wieder ab August als Marktteilnehmer erscheinen, hieß es. Die Organisation Nordwesteuropäischer Kartoffelanbauer (NEPG) schätzte das diesjährige Konsumkartoffelaufkommen in den fünf wichtigsten Erzeugerländern der Europäischen Union, nämlich Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Holland und Belgien, zuletzt auf insgesamt 25,2 Mio t, nach 24,1 Mio t im Vorjahr. Damit würde der Mittelwert der vergangenen fünf Jahre um 3,1 % überschritten. Höher war die Ernte zuletzt im Jahr 2011, als 26,8 Mio t gerodet wurden. Damals rutschte der Future auf Industriekartoffeln zur Lieferung im April 2012 auf etwa 3,80 Euro/dt. AgE (21.07.2014)
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