Antibiotikaaffäre in den Niederlanden und Deutschland

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In den Niederlanden haben die Behörden mehr als 100 und in Deutschland elf Tierhaltungsbetriebe gesperrt, weil dort vermutlich das verbotene Antibibiotikum Furazolidon verfüttert wurde. Wie die niederländische Behörde für Lebensmittelsicherheit (NVWA) gestern mitteilte, stammt das verunreinigte Futter von einem Futtermittelhändler in der Provinz Utrecht, dessen Handelslizenz bereits eingezogen wurde.
Dieses Unternehmen habe den verunreinigten Rohstoff nach bisherigen Erkenntnissen im Zeitraum vom 1. März bis zum 5. Juni 2014 an drei niederländische Mischfutterunternehmen geliefert, die diesen dann weiterverarbeitet hätten, berichtete die NVWA. Einer der drei Mischfutterhersteller habe dann Mischfutter an 97 holländische Schweine- und fünf Kälberhaltungen geliefert. Außerdem hätten elf deutsche Betriebe verunreinigtes Futter erhalten. Die Destinationen der beiden anderen Mischfutterunternehmen müssten noch ausfindig gemacht werden. Außerdem würden stichprobenartige Untersuchungen der Furazolidonbelastung der Tiere in den betroffenen Betrieben untersucht. Die Vermarktung der Tiere sei verboten.
Die zuständigen deutschen Behörden seien am 15 Juli über den Vorfall informiert worden, so die NVWA. Der agrarpolitische Sprecher der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Friedrich Ostendorff, sagte: „Bäuerinnen und Bauern, Verbraucherinnen und Verbraucher sowie die Politik müssen gemeinsam die Notbremse ziehen und sich für die Wiederherstellung einer umweltverträglichen, tiergerechten und sicheren Landwirtschaft kämpfen.“ Die intensive und industrielle Form der Tierproduktion komme ohne den "Treibstoff Antibiotika" nicht aus. AgE (24.07.2014)
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