Regenfälle verzögern Getreideernte in Deutschland
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Während die Ernte der Wintergerste in Deutschland bereits weitgehend abgeschlossen ist, haben die teilweise unwetterartigen Niederschläge in den vergangenen Tagen den Drusch bei den anderen Getreidesorten und beim Raps verzögert. Wie der Deutsche Bauernverband (DBV) heute in seinem zweiten Erntebericht mitteilt, hat die Winterweizenernte laut Meldungen aus den Landesbauernverbänden im größeren Umfang erst in Bayern, Hessen und im Rheinland begonnen. In den anderen Regionen sei der Feuchtigkeitsgehalt des Korns aufgrund der jüngsten Regenschauer oft noch zu hoch. Die bisherigen Informationen lassen dem DBV zufolge auf durchschnittliche Erträge in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen schließen; in Bayern und Ostdeutschland seien regional auch überdurchschnittliche Werte erzielt worden.
Überwiegend zufrieden können die Erzeuger mit dem Druschergebnis bei der Wintergerste sein. Laut Hochrechnung des DBV ist im Bundesmittel ein Ertrag von 73 dt/ha zu erwarten; das wären 4 dt/ha mehr als im guten Vorjahr. Insgesamt rechnet der Bauernverband bei einer Anbaufläche von 1,24 Mio ha mit einer Steigerung der Produktionsmenge im Vorjahresvergleich um gut 7 % auf 9 Mio t Wintergerste. Vor zwei Wochen wurde das Ernteergebnis mit 8,9 Mio t noch etwas niedriger eingeschätzt. Regional sind dem Bauernverband zufolge deutliche Ertragsunterschiede zu verzeichnen. Während die Erzeuger in Rheinland-Pfalz das Vorjahresniveau um bis zu 10 % verfehlen könnten, dürften die Landwirte in Ostdeutschland teilweise deutlich mehr Wintergerste je Hektar gedroschen haben als 2013.
Während die Ernte in Deutschland insgesamt gesehen recht ordentlich ausfallen dürfte, bereitet den Landwirten nach Angaben des DBV die aktuelle Marktentwicklung Sorgen. Angesichts des erwartet großen Angebots von Getreide und Ölsaaten am nationalen und internationalen Markt haben die Erzeugerpreise in den vergangenen Wochen deutlich nachgegeben. So erzielt ein Landwirt im Bundesmittel derzeit für eine Tonne Futtergerste nur noch 138 Euro; das sind rund 18 Euro/t weniger als zum Vorjahreszeitpunkt. Die Rapspreise sind gegenüber dem Vorjahr sogar um 58 Euro/t auf aktuell nur noch 289 Euro/t gefallen. Diese Preisrückgänge werden in vielen Betrieben dem DBV zufolge nicht durch höhere Erntemengen auszugleichen sein, weswegen die Erlöse im Ackerbau geringer ausfallen dürften als im Vorjahr. AgE
(31.07.2014)