Die seit 2011 andauernde Phase einer rückläufigen Fleischerzeugung in der Europäischen Union soll bereits in diesem Jahr enden und von moderaten Produktionszuwächsen abgelöst werden. Davon geht zumindest die EU-Kommission in ihrer kürzlich veröffentlichten Marktprognose bis zum Jahr 2015 aus. Demnach erwarten die Brüsseler Experten für alle Fleischsorten wieder ein leicht höheres Schlachtaufkommen. Zusammengenommen soll sich die Bruttoeigenerzeugung von Rind-, Schweine-, Geflügel- und Schaffleisch in diesem Jahr auf gut 44 Mio t belaufen; das wären fast 300 000 t oder 0,7 % mehr als 2013. Für 2015 wird eine weitere Steigerung um 1,0 % auf fast 44,5 Mio t erwartet.
Insbesondere für den seit Jahren schrumpfenden Rindfleischmarkt dürfte aus Sicht der EU-Kommission die Talsohle vorüber sein. Die Erzeuger hätten ihre Kuhbestände in den vergangenen Jahren langsamer abgebaut und 2013 erstmals auch wieder aufgestockt. Dies habe in den zurückliegenden Jahren aufgrund des geringeren Schlachtkuhaufkommens die Rindfleischerzeugung insgesamt sinken lassen. Nun würden aber mehr Kälber geboren und Tiere gemästet, die im Prognosezeitraum in den Markt kämen, heißt es in dem Bericht. Folglich rechnen die Kommissionsanalysten für 2014 gegenüber dem Vorjahr mit einen Anstieg der EU-Rindfleischerzeugung um 1,2 % auf etwas mehr 7,62 Mio t. Im kommenden Jahr soll die Produktion dann sogar um rund 175 000 t oder 2,3 % auf 7,80 Mio t zunehmen.
Verhaltener fällt die Kommissionsprognose für den Schweinemarkt aus. Dort soll die Erzeugung im laufenden Jahr gegenüber 2013 nur um rund 50 000 t oder 0,2 % auf 22,46 Mio t zunehmen. Produktionszuwächse werden dabei vor allem in Dänemark und den Niederlanden erwartet, während in Frankreich, Deutschland und Spanien voraussichtlich weniger Schweinefleisch anfallen wird. Für 2015 rechnen die EU-Experten mit einem Anstieg der Erzeugung in den Mitgliedsstaaten um 0,8 % auf 22,64 Mio t. Die Exportmenge von Schweinefleisch soll im kommenden Jahr mit etwa 2,1 Mio t das Niveau der Jahre 2012 und 2013 um etwa 100 000 t verfehlen, doch sei das Ergebnis von der Entwicklung der russischen Einfuhrpolitik abhängig, erläuterte die Kommission. AgE
(08.08.2014)