Der Futuresmarkt für Kartoffeln an der Warenterminbörse Eurex hat in dieser Woche nach einer kurzen Aufwärtsbewegung erneut kräftig nachgegeben. Der Kontrakt mit Fälligkeit im November rutschte bis heute im Vergleich zur Vorwoche auf Abrechnungskursbasis um 1,10 Euro/dt oder 19,6 % auf ein neues Tief bei 4,50 Euro/dt. Für den Termin April 2015 wurde ein Abschlag von 0,80 Euro/dt oder 9,8 % auf 7,40 Euro/dt verzeichnet, so dass hier das bisherige Laufzeittief von 7,10 Euro/dt wieder in Reichweite kam.
Wie die Landwirtschaftskammer Niedersachsen berichtete, gab es im Frittenbereich und neuerdings auch im Chipssegment kaum noch Absatzchancen für nicht vertragsgebundene Ware. Übermengen könnten allerdings die Granulat- und Flockenwerke aufnehmen, die in Kürze ihre Produktion wieder starten würden. Derweil erreichte die Leitnotierung des Verbandes der belgischen Kartoffelhändler und -verarbeiter einen neuen historischen Tiefststand von glatt 1 Euro/dt ohne Mehrwertsteuer.
Indes rechneten niederländische Marktakteure damit, dass die Erträge der anstehenden Haupternte eher durchschnittlich und somit nicht so üppig ausfallen dürften wie in der Frühkartoffelkampagne. Sie begründeten ihre Erwartung mit den heftigen Niederschlägen in den vergangenen Wochen, die teilweise die Kartoffelareale überschwemmt hätten. Trotzdem sei angesichts der im Vergleich zu den beiden Vorjahren umfangreicheren Anbaufläche mit einem überdurchschnittlichen Aufkommen zu rechnen, hieß es. AgE
(12.08.2014)