In Frankreich wird die Weizenernte in diesem Jahr reichlich ausfallen, doch die Qualitäten können nicht durchweg überzeugen. Laut einer Schätzung der Fachagentur Agritel, die auf das Risikomanagement in der Agrar- und Ernährungsindustrie spezialisiert ist, werden die französischen Landwirte mit voraussichtlich rund 38,16 Mio t etwa 3,4 % mehr Weizen dreschen als in der Vorsaison und damit mengenmäßig die zweitbeste Ernte der vergangenen 15 Jahre einfahren.
Allerdings gibt es Agritel zufolge Probleme mit der Qualität des Ernteguts. Dies treffe insbesondere auf die Flächen zu, die noch nicht abgeerntet seien und auf denen der Weizen teilweise angefangen habe zu keimen. Laut Darstellung des Pariser Analystenhauses muss in diesem Jahr mit sehr großen Qualitätsunterschieden und einem höheren Anteil von Futterweizen gerechnet werden. Dies dürfte die betroffenen Ackerbauern viel Geld kosten.
Nach Angaben des Getreideexperten der genossenschaftlichen in vivo Gruppe, François Luguenot, ließen sich zuletzt rund 170 Euro/t für Mahlweizen erzielen; für Futterweizen mussten die Erzeuger mit etwa 120 Euro/t einen Abschlag von rund 30 % hinnehmen. Doch selbst dieses niedrige Preisniveau sei für viele Kunden in Mittleren Osten oder in Nordafrika gegenwärtig zu hoch und sie kauften nicht, beklagte Luguenot. AgE
(14.08.2014)