Die Terminpreise für Weizen an der europäischen Leitbörse Matif haben unter dem Eindruck optimistischer Ernteprognosen nachgegeben. In Paris verbilligte sich der vordere Novemberkontrakt bis zum Freitag gegen 16.30 Uhr im Vergleich zum Abrechnungskurs der Vorwoche um 3,50 Euro/t oder 2,0 % auf 170,75 Euro/t. Für Preisdruck sorgte vor allem das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA), das am Dienstag vergangener Woche globale Rekordernten für Weizen und auch für Mais von 716,1 Mio t beziehungsweise 985,4 Mio t prognostiziert hatte. Angesichts der hervorragenden Witterungsbedingungen gingen zahlreiche Marktakteure davon aus, dass das USDA seine Ernteprognosen in den kommenden Monaten nach oben korrigieren dürfte, so dass weiterhin mit Preisdruck zu rechnen sei.
Derweil passte das französische Analystenhaus Stratégie Grains seine Erwartung für die EU-Weichweizenernte um 3,7 Mio t auf jetzt 144,1 Mio t nach oben an; das wären 6 % mehr als 2013 geerntet worden waren. Für bärische Stimmung sorgten europäischen Händlern zufolge auch Berichte, dass die Schwarzmeerregion angesichts optimistischer Ernteprognosen mehr Weizen exportieren könnte als bislang angenommen. Unter anderem vereinbarte Russland in dieser Woche bereits umfangreiche Lieferungen nach Ägypten, das eine wichtige Exportdestination für EU-Weizen ist. Auch die Vorgaben von der Warenterminbörse in Chicago waren negativ. Der Terminkontrakt auf Weizen zur Lieferung im September 2014 verbilligte sich dort bis zum heute gegen 8 Uhr Ortszeit im Vergleich zum Abrechnungskurs der Vorwoche um 1,6 % auf 5,57 $/bu (153 Euro/t). AgE
(19.08.2014)