Der dänische Molkereikonzern Arla Foods hat im ersten Halbjahr 2014 ein deutliches Umsatzwachstum und neue Höchstwerte beim Milcherzeugerpreis erwirtschaftet; für das zweite Halbjahr wurden die Erwartungen allerdings unter Hinweis auf rückläufige Weltmärkte zurückgeschraubt. Wie das genossenschaftlich organisierte Unternehmen mit 13 500 Mitgliedern heute mitteilte, stieg der Umsatz in den ersten sechs Monaten gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 11 % auf mehr als 5,3 Mrd Euro. In der gleichen Zeitspanne kletterte der durchschnittliche Abnahmepreis für Rohmilch auf den Rekordwert von 43,5 Euro/100 kg Milch, nach 37,8 Euro/100 kg Milch im ersten Halbjahr 2013.
Ungeachtet der positiven Halbjahresergebnisse warnte Arla-Finanzvorstand Frederik Lotz vor allzu euphorischen Erwartungen für das gesamte Wirtschaftsjahr 2014. Zwar sei die Arla-Strategie aufgrund des starken organischen Wachstums auf den Wachstums- und Kernmärkten und aufgrund der weltweiten Preissteigerungen im ersten Halbjahr 2014 mit einem zufriedenstellenden Umsatzwachstum belohnt worden. Die aktuell negative Entwicklung des Weltmarktpreises werde jedoch die an die Landwirte gezahlten Preise im weiteren Verlauf des Jahres 2014 drücken.
Aktuell geht die Arla-Konzernführung aber noch davon aus, dass der Jahresumsatz 2014 mit rund 10,6 Mrd Euro und einem Nettoergebnis von rund 308 Mio Euro über den Vergleichswerten des Vorjahres liegen wird. Auch der Milchabnahmepreis sollte nach den aktuellen Prognosen am Jahresende das Niveau von 2013 übertreffen. Damit bleibt die Konzernspitze aber unter ihren bisherigen Erwartungen für die Geschäftszahlen des laufenden Jahres.
Laut Darstellung des Arla-Vorstandsvorsitzenden Peder Tuborgh sind die etwas schwächeren Aussichten nicht zuletzt die Folge steigender Milchmengen, die man eigentlich erst mit Abschaffung des Milchquotensystems zu Beginn des Jahres 2015 erwartet hatte. Er bleibt jedoch optimistisch, was die langfristige Entwicklung am internationalen Milchmarkt angeht: Weltweit wachse die Mittelschicht, mehr Verbraucher könnten sich Molkereiprodukte leisten und sorgten so für eine stabile Nachfrage nach Milchprodukten, so Tuborgh. AgE
(29.08.2014)