Die Stimmung am Frankfurter Futuresmarkt für Kartoffeln hat sich in der letzten Augustwoche nach einer kurzen Erholungsphase erneut eingetrübt. Der Kontrakt mit Fälligkeit im November verlor an der Eurex bis zum vergangenen Freitag im Vergleich zur Vorwoche auf Abrechnungskursbasis 0,40 Euro/dt oder 8,9 % auf 4,10 Euro/dt. Für den Termin April 2015 wurde ein Abschlag von 0,80 Euro/dt oder 11,0 % auf 6,50 Euro/dt verzeichnet. Das war der niedrigste Kurs seit April 2012.
Dem Agrarhandelsunternehmen Wilhelm Weuthen zufolge hat die Rodung der Anschlusssorten begonnen. Bei hoher Vertragsdeckung stehe dem reichlichen Angebot eine zu geringe Nachfrage gegenüber, die teils sogar ausbleibe. In den kommenden Monaten werde der Vermarktungsdruck wahrscheinlich anhalten, so dass mit einer Preiserholung zunächst kaum zu rechnen sei. Für November bis Juni 2015 seien am Kassamarkt Preise von 5,00 Euro/dt bis 8,50 Euro/dt zu erwarten. Die Marktakteure hofften auf eine anziehende Exportnachfrage. In Abhängigkeit von den Auspflanzungen und der Flächenentwicklung 2015 könnten zum Ende der Saison allerdings noch Aufgelder erzielt werden, hieß es.
Nach der jüngsten Prognose des Monitoring Agricultural Resources (MARS) der EU-Kommission sollen die Kartoffelerträge 2014 in der gesamten EU im Mittel um 4,5 % höher liegen als im Vorjahr. Im Juli waren die Brüsseler Fachleute noch von einem Zuwachs von 5,0 % ausgegangen. Für die wichtigsten nordeuropäischen Anbauländer Großbritannien, Frankreich, die Niederlande und Belgien erwarten die Experten Ertragszuwächse gegenüber 2013 von bis zu 11 % und für Deutschland ein Plus von 13 %. Derweil verharrte die Leitnotierung des Verbandes der belgischen Kartoffelhändler und -verarbeiter (Belgapom) auf dem historischen Tiefstand von glatt 1 Euro/dt ohne Mehrwertsteuer. Die belgische Bintje-Notierung bewegte sich auf dem niedrigen Niveau von 2,50 Euro/dt seitwärts. AgE
(02.09.2014)