Die landwirtschaftlichen Erzeugerpreise in Deutschland haben ihre Talfahrt im August 2014 fortgesetzt. Wie die Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) mitteilte, gab der von ihr berechnete Agrarrohstoff-Index gegenüber dem Vormonat um 1,8 % auf 133,4 Punkte nach. Damit ist das für die 13 wichtigsten Agrarprodukte in Deutschland ermittelte aggregierte Preisniveau auf den tiefsten Stand seit November 2010 gefallen. Große Erntemengen bei Getreide und eine schwache Nachfrage nach Rind- und Schweinefleisch hätten die Preise im August unter Druck gesetzt, erläuterten die Bonner Marktexperten.
Besonders starke Abschläge verzeichnete dabei den Bonner Marktexperten zufolge Futtergetreide aufgrund des überreichlichen Angebots. Erneut spürbar an Wert verloren hat im Berichtsmonat auch der Raps. Dagegen habe sich wegen des heterogenen Angebots und der schwindenden Abgabebereitschaft der Erzeuger der Preisrückgang für Qualitätsgetreide abgeschwächt. Zuletzt hätten sich sogar wieder etwas höhere Kassamarktpreise durchsetzen lassen, berichtete die AMI.
Nach Angaben der Analysten blieben im Veredlungsbereich die Schlachtschweinepreise im August fast durchweg stabil. Zum Monatsende tendierte die Leitnotierung der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften (VEZG) aber wieder etwas fester, weil sich die Marktnachfrage nach dem Ende der Schulferien in einigen Bundesländern wieder belebte. Einen weiteren geringfügigen Anstieg der Schlachtschweinenotierung im September hält die AMI für realistisch. Ähnliches gelte auch für Jungbullen, sofern sich die Nachfrage bei kühlerer Witterung wieder belebe.
Die Erzeugerpreise für Milch entwickelten sich den Bonner Experten zufolge wegen der schwächeren Tendenzen an den Produktmärkten im August weiter rückläufig und sanken erstmals in diesem Jahr unter das Vorjahresniveau. Die sonst übliche Erholung der Milchpreise im Herbst zeichne sich bislang, auch vor dem Hintergrund der möglichen Auswirkungen des russischen Importstopps, nicht ab. AgE
(03.09.2014)