Der deutsche Agrarexport ist im ersten Halbjahr 2014 leicht gewachsen. Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums zufolge erhöhte sich gemäß vorläufiger Zahlen der Wert der Ausfuhren von Gütern der Agrar- und Ernährungswirtschaft zwischen Januar und Juni gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,2 % auf rund 31,3 Mrd Euro. Der deutsche Agrarexport bleibt damit ein wichtiger Absatzweg für die deutsche Land- und Ernährungswirtschaft, betonte der Parlamentarische Staatssekretär vom Bundeslandwirtschaftsministerium, Peter Bleser, heute in Berlin.
Die Entwicklung verlief dem Agrarressort zufolge je nach Produktgruppe allerdings sehr unterschiedlich. Besonders kräftig legte der Export von Milch und Milcherzeugnissen zu, und zwar um 12,2 % auf 5,1 Mrd Euro zu. Der Anstieg resultiere sowohl aus einer höheren Ausfuhrmenge, insbesondere bei Voll- und Magermilchpulver, Kondensmilch, Molkenpulver sowie Butter, als auch aus höheren Exportpreisen, erläuterte das Ministerium. Die Ausfuhr in Drittländer habe hier noch stärker zugelegt; weiterhin seien aber 83 % dieser Exporte in EU-Staaten gegangen.
Wertmäßig spürbar gesunken sind im ersten Halbjahr 2014 die Ausfuhren an Fleisch und Fleischwaren, und zwar um 4,3 % auf 4,2 Mrd Euro. Als Ursache nannte das Agrarressort geringere Schweineschlachtungen, was Auswirkungen auf das Exportangebot gehabt habe, und - außer für Geflügelfleisch - ein niedrigeres Exportpreisniveau. Die Getreideausfuhren entsprachen wertmäßig mit 1,5 Mrd Euro dem Vorjahresniveau, obwohl die ins Ausland verkaufte Menge erheblich höher war.
Im Handel mit den EU-Mitgliedstaaten erreichten die Agrarausfuhren laut Ministeriumsangaben im Berichtshalbjahr einen Gesamtwert von 23,8 Mrd Euro; das war ein Plus von 0,9 %. Im Drittlandshandel nahmen die Ausfuhren relativ etwas stärker zu, nämlich um 2,3 % auf 7,6 Mrd Euro. Dieses positive Ergebnis sei trotz einiger Exportbeschränkungen im Handel mit Russland entstanden, die bereits vor dem Anfang August von Moskau verhängten Importembargo bestanden hätten, erklärte das Agrarressort. Diese Beschränkungen hätten zu einem Rückgang der Ausfuhren nach Russland um 25 % auf 585 Mio Euro geführt. AgE
(08.09.2014)