Die Schweinemäster in Deutschland werden im Vermarktungszeitraum vom 11. bis 17. September 2014 weniger Geld für ihre Tiere erlösen. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) senkte heute ihre Leitnotierung für Schlachtschweine um 5 Cent/kg auf 1,60 Euro/kg Schlachtgewicht (SG). Ihren Angaben zufolge ist das Angebot schlachtreifer Tiere noch einmal gestiegen und geht insgesamt gesehen über den bestehenden Bedarf der Schlachtunternehmen hinaus. Aufgrund der umfangreichen Stückzahlen am Lebendmarkt hätten die meisten Schlachtunternehmen spürbaren Druck auf die Preise ausgeübt, dem habe nicht mehr ausgewichen werden können.
Nach Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) lag die Zahl der nach Handelsklassen abgerechneten Schweine in der vergangenen Woche erstmals seit Anfang Juni wieder über der Marke von 1 Million Stück. Die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) kritisierte die recht deutliche Senkung der Notierung. Zwar würden schlachtreife Schweine in größeren Stückzahlen angeboten, doch ließen sich die Mengen von Viehhändlern und Erzeugergemeinschaften noch weitestgehend zeitnah platzieren. Einige Schlachtbetriebe zeigten zwar eine gewisse Kaufzurückhaltung, doch würde sich aufgrund des konstanten Kaufinteresses anderer Unternehmen kein nennenswerter Angebotsdruck aufbauen, teilte die ISN mit.
Marktbeobachtern zufolge wäre Tönnies bereit gewesen, eine unveränderte Notierung mitzutragen; andere Schlachtbetriebe hätten jedoch schon zuvor mit ihren Hauspreisen das Notierungsniveau unterlaufen. Erschwerend komme neben dem schleppenden Fleischabsatz hinzu, dass aktuell mehr Schweine aus den Niederlanden angeboten würden, während die Ausfuhr nach Polen stocke. In anderen EU-Staaten wie Belgien, Spanien und Italien hat das Angebot schlachtreifer Schweine bei steigenden Schlachtgewichten in dieser Woche ebenfalls zugenommen; es ist auch dort mit fallenden Notierungen zu rechnen. AgE
(11.09.2014)