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Der Paradigmenwechsel beim EU-Zulassungsverfahren für Pflanzenschutzmittel gefährdet die für die Vermeidung von Resistenzen notwendige Vielfalt an Wirkstoffen. Darauf hat der BASF-Leiter Globale Umweltsicherheit und Verbraucherschutz, Dr. Harald Seulberger, gestern bei einer Pressekonferenz des Unternehmens in Schifferstadt hingewiesen. Im Zuge der Neuregelung der Gemeinschaft vom Juni 2011, die eine Abkehr von einem praxisnahen, risikobasierten hin zu einem praxisfernen, gefahrenbasierten Bewertungsansatz bedeute und somit als Paradigmenwechsel zu sehen sei, stünden nun viele bewährte Pflanzenschutzwirkstoffe auf dem Prüfstand, darunter auch Pendimethalin, das zu den weltweit wichtigsten Herbizidwirkstoffen gehöre.
Bei der Zulassung seien ökonomische Kriterien nicht entscheidungsrelevant, kritisierte Seulberger. Wir alle erwarten von Landwirten sichere, qualitativ hochwertige und bezahlbare Lebensmittel, erklärte er. Dazu benötigten die Landwirte aber unter anderem sichere, innovative und bewährte Pflanzenschutzlösungen sowie planbare und zuverlässige Produktzulassungen. Weil die Hersteller in der EU jedoch immer neue hochkomplexe Anforderungen erfüllen müssten, werde diese Planbarkeit fast unmöglich, warnte Seulberger und forderte, auch den Nutzen von Pflanzenschutzmitteln bei Zulassungsentscheidungen zu berücksichtigen. AgE
(15.09.2014)