Die Nachfrage für australische Rinder aus dem Ausland ist gegenwärtig so groß, dass die Branche voraussichtlich nicht alle Kaufinteressenten bedienen kann. Nach Schätzungen der Exportförderorganisation Meat and Livestock Australia (MLA) dürfte sich der Rinderbestand Ende Juni 2014 nur noch auf 26,7 Millionen Tiere belaufen haben und damit um 2,6 Millionen Stück oder 8,8 % kleiner als vor zwölf Monaten ausgefallen sein. Nachdem das Rinderangebot im ersten Halbjahr noch teilweise deutlich über dem Vorjahresniveau lag, soll es in der zweiten Jahreshälfte merklich kleiner ausfallen.
Insbesondere die Exporteure im Norden Australiens fürchten nun, die rege Nachfrage aus Indonesien nicht mehr bedienen zu können. Für das vierte Quartal 2014 rechnet die Branche mit einem indonesischen Ordervolumen von mehr als 130 000 Tieren, während nach Angabe des Geschäftsführers der Exportvereinigung für Lebendrinder im Nordterritorium, Ben Hindle, aber höchstens 100 000 Stück zur Verfügung stehen werden. Das Angebot wird definitiv knapper, berichtete Hindle und führt dies auch auf die witterungsbedingt nicht optimale Futtersituation zurück.
Die Preise für Exporttiere mit Ziel Indonesien zogen entsprechend an: Jungstiere zur Mast verteuerten sich seit Juli um 25 % auf 2,20 A$/kg Lebendgewicht (1,54 Euro); weibliche Tiere für die Färsenmast erlösten zuletzt 2,00 A$/kg (1,40 Euro). Von Januar bis August 2014 wurden nach Angaben der MLA bereits 731 429 lebende Rinder von Australien in alle Welt verkauft; das waren 85 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Vor allem die Verdopplung der Lieferungen nach Indonesien auf fast 400 000 Tieren sorgte für den starken Anstieg. AgE
(16.09.2014)