Die brasilianischen Fleischexporteure werden weltweit zu den Gewinner des russischen Einfuhrstopps für Agrarerzeugnisse aus der EU und anderen westlichen Staaten zählen. Davon geht zumindest das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) in seiner jüngsten Marktanalyse aus und prognostiziert für den Sambastaat im kommenden Jahr kräftig steigende Schweine- und Rindfleischausfuhren. Grundlage dafür ist bei beiden Fleischarten eine höhere Produktion.
So soll die Erzeugung von Schweinefleisch 2015 gegenüber dem laufenden Jahr um 165 000 t oder 5 % auf 3,48 Mio t zunehmen. Niedrige Futterkosten und hohe Preise hätten den Produzenten 2014 eines der besten Jahre in der Geschichte beschert und würden den Ausbau der Produktionskapazitäten fördern, heißt es in der Analyse. Bei einem nur leicht zunehmenden heimischen Verbrauch dürften dann fast 700 000 t Schweinefleisch für den Export zur Verfügung stehen; das wären fast 120 000 t oder ein Fünftel mehr als für 2014 angenommen werden.
Weiterhin auf Wachstumskurs wird nach Einschätzung des USDA auch die brasilianische Rindfleischbranche bleiben. Bereits in diesem Jahr dürften die zunehmenden Viehbestände die Rindfleischerzeugung um 2,5 % auf 9,92 Mio t steigen lassen und zu einem Plus bei den Exporten um fast 10 % auf 2,03 Mio t führen. Ähnlich dynamisch soll es 2015 weitergehen. Die Produktion soll erstmals die Marke von 10 Mio t übersteigen und mit 10,2 Mio t das voraussichtliche Niveau 2014 um 3,0 % übertreffen. Die weltweit gute Nachfrage und der abgewertete Real dürften den US-Experten zufolge die Ausfuhren nächstes Jahr um weitere 10 % nach oben treiben, die sich dann auf fast 10,3 Mio t belaufen würden. Neben Hongkong, China, Venezuela, Ägypten oder Saudi Arabien sollen die Lieferungen vor allem in Richtung Russland ausgebaut werden; mittlerweile sind mehr als 100 Anbieter in Brasilien für den Export dorthin lizensiert. AgE
(17.09.2014)