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Den deutschen Milcherzeugern droht im letzten Quotenjahr wegen Überlieferung eine Superabgabe in Rekordhöhe. Wie eine aktuelle Hochrechnung der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) und der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) für die ersten fünf Monate des Garantiemengenjahres 2014/15 zeigt, fiel der Rohstoffeingang von April bis August 2014 bei den Molkereien mit gut 13,5 Mio t um 3,7 % größer als im Vorjahreszeitraum aus. Nach Berücksichtigung der Fettkorrektur errechnet sich eine anteilige Überlieferung der für diesen Zeitraum zur Verfügung stehenden Garantiemenge um etwa 573 000 t oder 4,4 %.
Im gesamten Milchwirtschaftsjahr 2013/14 war die Quote um 588 000 t oder 1,9 % überliefert worden, was eine Rekordstrafzahlung von 163 Mio Euro an Brüssel zur Folge hatte. Nach Angaben des Verbandes der Milcherzeuger Bayern (VMB) bedeutet die aktuelle Zwischenberechnung, dass sich ab dem Zeitpunkt der einzelbetrieblichen Überschreitung der Referenzmenge die anteilige Superabgabe auf deutlich mehr als 10 Cent/kg belaufen werde. Betriebe, die ihre Referenzmengen bereits stark überzogen hätten, sollten möglichst alle betriebswirtschaftlichen Spielräume zur Drosselung der Milchproduktion nutzen, rät der VMB.
Verschärft wird die Situation laut AMI in diesem Quotenjahr durch das flächendeckend gestiegene Milchaufkommen, denn dadurch dürfte sich der Spielraum zur Saldierung der Über- mit den Unterlieferungen erheblich verringern. Auch wenn auf Erzeugerseite nun Bremsmanöver bei der Milchproduktion erfolgen würden, werde der Umfang der Überlieferung der nationalen Quote im Milchwirtschaftsjahr 2014/15 voraussichtlich deutlich höher ausfallen als in der Saison 2013/14. AgE
(20.09.2014)