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Positiv zur Sektoruntersuchung Nachfragemacht im Lebensmitteleinzelhandel des Bundeskartellamts hat sich Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt geäußert. Nunmehr sei klar, dass sich der Konzentrationsprozess im Lebensmitteleinzelhandel in den letzten Jahren weiter verschärft habe, erklärte Schmidt heute in Berlin. Der Minister leitet daraus die Notwendigkeit ab, einer weiteren Verschlechterung der Wettbewerbsverhältnisse konsequent entgegenzuwirken.
Die den Lebensmittelhändlern in den Verhandlungen mit der Lebensmittelindustrie eingeräumten Rabatte könnten zu Qualitätseinbußen führen und auch zu einem Verdrängungseffekt bei den Herstellern, warnte der CSU-Politiker. Dies sei nicht im Interesse eines funktionierenden Wettbewerbs und im Sinne des Verbrauchers. Schmidt: Ich hoffe, dass das Bundeskartellamt die nun vorliegende, umfassende und solide Datengrundlage nutzt, um seine Aufgaben bei der Kartellrechtsanwendung wirksam zu erfüllen.
Ähnlich kommentierte der Deutsche Bauernverband (DBV) die Studie. Für die Landwirtschaft als Primärproduzent von Lebensmitteln seien faire Wettbewerbsbedingungen in der Vermarktungs- und Lieferkette unverzichtbar, erklärte der DBV. Eine hochkonzentrierte Nachfragemacht des Lebensmitteleinzelhandels berge die Gefahr ungleicher Machtpositionen innerhalb der Lebensmittelkette sowie von Beschränkungen der Mechanismen von Angebot und Nachfrage. Aus Sicht des Berufsstandes sei es zu begrüßen, dass das Bundeskartellamt seine Linie in der Überprüfungs- und Fallpraxis konsequent fortsetzen wolle. AgE
(26.09.2014)