Initiative Tierwohl in den Startlöchern

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Die von der gesamten Wertschöpfungskette Schweinefleisch getragene Tierwohlinitiative muss keinen Widerstand des Bundeskartellamts befürchten. Wie der Präsident des niedersächsischen Landvolks, Werner Hilse, beim gestrigen Veredlungstag des Deutschen Bauernverbandes (DBV) in Cloppenburg gegenüber der Presse mitteilte, sieht die Behörde „keinen Anlass einzugreifen“, so dass die Signale für den Start der Initiative Anfang 2015 „auf Grün“ stehen. Bereits im Dezember 2014 sollen sich laut Dr. Alexander Hinrichs von der Trägergesellschaft zur Förderung des Tierwohls in der Nutztierhaltung interessierte Schweinehalter anmelden können. Allerdings sei noch nicht abschließend entschieden, wie der Anmeldeprozess im Detail laufen werde. Klar sei, dass „jeder die gleichen Chancen“ habe solle und die Anmeldung über die landwirtschaftlichen Bündler erfolgen werde. Dabei seien die Zahl der am Programm teilnehmenden Tiere und die erfüllten Tierschutzkriterien anzugeben, erläuterte Hinrichs.
Der Vorsitzende des DBV-Fachausschusses Schweinefleisch, Johannes Röring, betonte, dass die Tierhalter in den vergangenen Jahren schon viel für den Tierschutz getan hätten. Nun bestehe erstmals die Möglichkeit, im gemeinsamen Schulterschluss mit der gesamten Produktionskette Fleisch die Weichen für noch mehr Tierwohl in den deutschen Nutztierställen zu stellen. Damit zeigten die Landwirte, aber auch alle anderen Stufen der Wertschöpfungskette, ihre Bereitschaft für Veränderungen und mehr Verantwortung, hob Röring hervor, der gleichzeitig ordnungspolitischen Maßregelungen der Tierhaltung eine Absage erteilte.
Gesetzliche Regelungen wurden bei der kürzlich vorgestellten Tierschutzinitiative des Bundeslandwirtschaftsministeriums „Eine Frage der Haltung- neue Wege für mehr Tierwohl“ nicht ausgeschlossen. Die Parlamentarische Staatssekretärin im Agrarressort, Dr. Maria Flachsbarth, stellte jedoch klar, dass diese nicht unbedingt erste Wahl seien und es ihr darauf ankomme, „was sich tatsächlich in den Ställen ändert“. Die wirtschaftsgetragene Initiative zum Tierwohl sehe sie nicht als Konkurrenz; vielmehr werde sie wegen ihrer voraussichtlichen Breitenwirkung vom Ministerium unterstützt. AgE (02.10.2014)
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