Neue US-Herkunftsregelung für Fleisch verletzt WTO-Regeln noch stärker

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Nun ist es amtlich: Im Streit um ihre Herkunftskennzeichnungspflicht für Fleisch haben die Vereinigten Staaten erneut eine Niederlage bei der Welthandelsorganisation (WTO) erlitten. Wie die WTO gestern berichtete, kam der zuständige Ausschuss zu dem Ergebnis, dass auch die modifizierten US-Regeln zur Ursprungskennzeichnung (Country-of-Origin-Labeling - COOL) für Fleisch die Regeln der Welthandelsorganisation verletzen. Festgestellt wurde, dass die neuen US-Vorschriften die Wettbewerbsverzerrung zu Lasten der kanadischen und mexikanischen Fleischanbieter sogar noch verschärften. Das Argument, die Verbraucher darüber informieren zu müssen, wo das Schlachttier geboren, wo es aufgewachsen und wo es geschlachtet worden sei, reiche nicht, hieß es.
Die kanadische Regierung begrüßte das Urteil. Sie forderte Washington auf, den WTO-Vorgaben nun zu folgen. Agrarminister Gerry Ritz erklärte, mit dem Panelurteil sei Ottawas Auffassung bestätigt worden, dass es sich bei COOL um „offenkundigen Protektionismus“ handle.
Bereits Ende August hatten Medien unter Berufung auf anonyme Quellen berichtet, dass die USA im Streit um ihre Herkunftskennzeichnungspflicht für Fleisch vor der WTO erneut verloren hätten. Schon die ursprüngliche Version war von der WTO als handelsdiskriminierend eingestuft worden. Kanada und Mexiko beklagen seit der Einführung der Kennzeichnungsregeln im Jahr 2008 einen deutlichen Rückgang ihrer Schweine- und Rinderexporte in die USA. Schätzungen der kanadischen Rinder- und Schweineproduzenten zufolge kostet sie die nachbarliche Kennzeichnungsregelung für Fleisch jährlich umgerechnet rund 700 Mio Euro. AgE (22.10.2014)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Ukrainische Agrareinfuhren
Kein akutes Risiko für Marktverwerfungen
28.03.2024 — Die EU-Kommission sieht derzeit keine akute Gefahr von Marktverwerfungen durch steigende Agrareinfuhren aus der Ukraine. Eine qualifizierte Mehrheit der EU-Botschafter steht trotzdem auf der Kippe. Unterdessen warnen Deutschland und die Niederlande davor, der Ukraine in den Rücken zu fallen. Die französische Agrarbranche hat zwischenzeitlich die eigene Regierung in das Lager der Nein-Sager getrieben.
GAP-Änderungen
Özdemir stimmt Schnellverfahren zu
27.03.2024 — Die EU-Staaten haben sich einstimmig für eine schnelle Annahme der vorgeschlagenen GAP-Änderungen eingesetzt. Bundesagrarminister Cem Özdemir warnt allerdings vor einer verwässerten Fruchtfolge. Während der CDU-Europaabgeordnete Norbert Lins das geforderte Eilverfahren erleichtert aufnimmt, krisiert der grüne Abgeordnete Martin Häusling das Verfahren scharf.
Agrarstrukturerhebung
Schweinehaltung am stärksten abgebaut
27.03.2024 — Die umfassende Agrarstrukturerhebung aus dem Jahr 2023 zeigt, dass innerhalb von drei Jahren die Schweinehaltung in Deutschland spürbar geschrumpft ist. Die Zahl der Halter und der Schweine nahm zweistellig ab. Bei Rindern war der Schwund geringer, wobei aber viele Milcherzeuger die Produktion aufgaben. Bei Legehennen wurden die Haltungsplätze hingegen aufgestockt.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Tierwohlcent
Holzenkamp gegen Flaschenhals-Lösung
26.03.2024 — Leidtragende einer Verbrauchsteuer auf Fleisch, die an Schlachthöfen und Zerlegungsbetrieben erhoben würde, wären laut Raiffeisenverband die Erzeuger. Stattdessen fordert der DRV eine Steuer auf Endverbraucherebene. Notwendig sei eine bürokratiearme Lösung.

xs

sm

md

lg

xl