Noch deutlich Luft nach oben bei der Herstellung von biobasierten Produkten sieht die Vorsitzende des BioÖkonomierats, Prof. Christine Lang. Ein Steigerung der Erzeugung sollte möglich sein, ohne in zu großer Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion zu treten, erklärte Lang heute beim Fachkongress Biokunststoffe in Berlin. Selbst wenn alle petrochemischen Kunststoffe durch Biokunststoffe ersetzt würden, nehme die für den Anbau der Rohstoffe benötigte Fläche weniger als 5 % der weltweiten Ackerfläche ein; derzeit belaufe sich dieser Anteil auf 0,1 %. Gleichzeitig räumte die Professorin ein, dass wichtige Kenndaten in der Bioökonomie und im Biokunststoffbereich fehlten, aber dringend nötig seien, um den speziellen Markt der Wirtschaft erfassen und beurteilen zu können.
Die Ratsvorsitzende betonte, dass Biokunststoffe nicht von vornerein nachhaltig seien. Sie müssten immer wieder neu beurteilt und verbessert werden. Vergleiche zwischen biobasierten und erdölbasierten Kunststoffen ergäben zunächst keinen eindeutigen Vorteil. Allerdings sei der Innovationszyklus bei Bioplastik noch nicht zu Ende. Verbesserungen seien im Herstellungsverfahren selbst und in der Kaskadennutzung möglich. Investitionen in die Forschung dürften hier keinesfalls nachlassen, so Lang. Hier stehe man erst am Anfang. AgE
(23.10.2014)