Der Anbau von Industrie- und Energiepflanzen ist in Deutschland in diesem Jahr leicht ausgedehnt worden. Wie die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) gestern mitteilte, erreichte die betreffende Fläche mit schätzungsweise 2,34 Mio ha jedoch nicht wieder das Niveau von 2012, als diese mehr als 2,4 Mio ha umfasst hatte. Aus Sicht der FNR haben sich nachwachsende Rohstoffe als festes Standbein der Landwirtschaft etabliert; seit einigen Jahren belegten sie etwa ein Fünftel der Ackerfläche in Deutschland. Aktuell geänderte Rahmenbedingungen wie das 2014 novellierte Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) hätten bislang noch keinen Einfluss auf den Anbauumfang gehabt, stellte die Fachagentur fest, die die Anbauzahlen mit Unterstützung der AFC Consulting Group im Auftrag des Bundeslandwirtschaftsministeriums erhebt.
Energiepflanzen für die Biogasgewinnung beanspruchten laut FNR-Angaben zur Ernte 2014 mit 1,27 Mio ha die größte Fläche unter den Biorohstoffen. Dabei habe Silomais mit einem Anteil von zwei Dritteln dominiert, gefolgt von Gras, Getreide und Zuckerrüben. Neue Energiekulturen seien hingegen, wie bereits 2013, marginal geblieben.
Raps für die Kraftstoffe Biodiesel und Pflanzenöl war laut FNR mit etwa 530 000 ha die zweitwichtigste Kultur unter den nachwachsenden Rohstoffen. Im Biokraftstoffbereich hätten sich auch die größten Änderungen zum Vorjahr ergeben, berichtete die Fachagentur. Der Anbauumfang von Raps sei um rund 70 000 ha gestiegen, während der Anbau von Kulturen für Bioethanol mit 168 000 ha in etwa dem Niveau von 2013 entsprochen habe.
Zu keinen größeren Anbauveränderungen kam es der FNR zufolge im stofflichen Bereich. Hier sei Rapsöl für technische Zwecke nach wie vor der wichtigste Rohstoff, gefolgt von Industriestärke. AgE
(30.10.2014)