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Viele Verbraucher nutzen die verfügbaren Informationen zur Herkunft und Herstellung von Lebensmitteln kaum oder sind von der angebotenen Datenfülle sogar überfordert. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, in der Wissenschaftler um Prof. Achim Spiller von der Georg-August-Universität Göttingen im Auftrag des Vereins Die Lebensmittelwirtschaft die Verbrauchermeinung zum bestehenden Transparenzangebot der Ernährungswirtschaft untersucht haben. Wie Vereinsgeschäftsführer Stephan Becker-Sonnenschein heute in Berlin erklärte, zeigt die Studie deutlich, dass nur eine Minderheit aktiv mehr Transparenz fordert. Deshalb müssten sich die Akteure die Frage stellen, ob ein Mehr an Detailinformationen eigentlich zu mehr Transparenz oder zu mehr Verunsicherung beitrage.
Nach den Ergebnissen der Studie fiel 38 % der befragten Verbraucher spontan nichts zu dem Begriff Transparenz bei Lebensmitteln ein. Zudem forderten lediglich 23 % der Verbraucher mehr Transparenz ein, da ein Großteil sich entweder ausreichend informiert fühlt oder bereits Überlastung empfindet. Dabei zeigt die Studie einen Widerspruch zwischen Präferenzen und tatsächlichem Verhalten der Verbraucher auf: Die Mehrheit der Verbraucher möchte gerne Informationen über Herkunft, Inhalte, Zusatzstoffe und ähnliche Aspekte von Lebensmitteln erhalten können erläuterte Spiller. Gleichwohl nutze die Mehrheit der Verbraucher die bereits vorhandenen Informationen nicht oder nehme sie nicht als entscheidungsrelevant für den Einkauf wahr.
Becker-Sonnenschein resümierte, die Verbraucher wollten nicht mehr Informationen, sondern ein besseres Verständnis komplexer Prozesse und Vorgänge, das zu einem tatsächlichen Wissenszuwachs führe. Eine Flut an Details verwirre und führe nicht zu mehr Verständnis. AgE
(06.11.2014)