Der Rückgang der Milcherzeugerpreise in der Europäischen Union hat sich im September 2014 verstärkt; der typische saisonale Anstieg des Milchgeldes im Herbst wird in diesem Jahr nicht stattfinden. Zu diesem Ergebnis kommt der niederländische Bauernverband (LTO) im Rahmen seines aktuellen Vergleichs der Auszahlungsleistungen von 16 führenden Molkereiunternehmen in Nord- und Mitteleuropa. Demnach wurde im September für eine Standardmilch mit 4,2 % Fett und 3,4 % Eiweiß durchschnittlich 37,47 Cent/kg gezahlt; das war gut 1 Cent/kg oder 2,7 % weniger als im Vormonat.
Größer fiel das Minus im Vergleich zum September 2013 aus: Binnen Jahresfrist hat sich die Auszahlungsleistung der Molkereien im Schnitt um 2,2 Cent/kg oder 5,5 % verringert. Da Milchverarbeiter wie FrieslandCampina, Arla, DOC Kaas oder First Milk für die kommenden Monate weitere Abschläge angekündigt haben, dürfte sich die Talfahrt der Preise fortsetzen.
Von Erlöseinbußen verschont blieben im September die Lieferanten der französischen Unternehmen Danone, Lactalis und Sodial, die ihren Erzeugern im Vergleich zum August ein stabiles Milchgeld zahlten. Überwiegend lag das Erzeugerpreisniveau bei diesen Molkereien, so auch bei Bongrain, sogar noch über dem Vorjahresniveau.
Ganz anders sah dies zuletzt laut LTO bei den niederländischen Milchverarbeitern aus. Der Käsehersteller DOC Kaas verringerte seine Auszahlungsleistung um 3,3 Cent/kg auf 32,05 Cent/kg und unterschritt damit das Vorjahresniveau um gut 17 %. Bei FrieslandCampina wurden im September knapp 37 Cent/kg gezahlt; das waren 1,7 Cent/kg weniger als im Vormonat und 5,8 Cent/kg weniger als vor genau einem Jahr.
Die im LTO-Preisvergleich erfassten deutschen Molkereien rangierten im hinteren Mittelfeld. Das Deutsche Milchkontor (DMK) senkte den Milchpreis im September um 2 Cent/kg auf 35,1 Cent/kg; das waren rund 5 Cent/kg weniger als im September 2013. Die Molkerei Alois Müller zahlte stabil 36,5 Cent/kg und damit 2,9 Cent/kg weniger als vor Jahresfrist. AgE
(12.11.2014)