Australien steht offenbar kurz vor dem Abschluss einer wichtigen Handelsvereinbarung über die Ausfuhr von Mast- und Schlachtrindern nach China. Entsprechende Medienberichte wurden diese Woche vom Landwirtschaftsministerium in Canberra bestätigt. Die Gespräche über die für den Export benötigten Gesundheits- und Veterinärprotokolle seien weit vorangeschritten, aber noch nicht endgültig abgeschlossen, hieß es aus dem Agrarressort.
Ein Knackpunkt in den Verhandlungen ist unter anderem der Umgang mit der Blauzungenkrankheit. Während es für Rinder aus den virusfreien südlichen Landesteilen eine ganzjährige Exporterlaubnis geben soll, könnte die Ausfuhr aus den nördlicher gelegenen Blauzungengebieten auf die Monate mit geringerem Krankheitsdruck beschränkt werden, berichteten Handelskreise.
Die sich abzeichnende Vermarktungsmöglichkeit von Mast- und Schlachtrindern auf den großen chinesischen Markt hat die australische Rinderbranche zuletzt in große Aufregung versetzt. Die Erzeuger hoffen auf einen bedeutenden Absatzmarkt und steigende Preise; die Schlachtbetriebe fürchten dagegen den größeren Wettbewerb um das Schlachtvieh. Bis zu 1 Million Rinder im Wert von 700 Mio Euro könnten nach Abschluss des Handelsabkommens jährlich in die Volksrepublik verschifft werden, spekulierten zuletzt australische Medien.
Landwirtschaftsminister Barnaby Joyce hält diese Zahlen erst in ferner Zukunft für erreichbar; er ging für den Abkommensbeginn eher von etwa 40 000 exportierten Tieren aus. AgE
(16.11.2014)