DBV wehrt sich gegen einseitige Antibiotika-Berichterstattung

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Copyright:
Copyright:
Der Deutsche Bauernverband (DBV) wehrt sich gegen eine einseitige Berichterstattung zur Problematik antibiotikaresistenter Keime. Generalsekretär Bernhard Krüsken warf der Wochenzeitung „Die Zeit“ heute vor, in ihrer Reihe „Die Rache aus dem Stall“ wesentliche Tatsachen auszusparen.
Während in der Darstellung die Resistenzbildungen ursächlich der Nutztierhaltung zugeordnet würden, sprächen die Fakten eine andere Sprache. Krüsken verwies auf Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI), nach denen im Jahr 2012 lediglich rund 5 % der in Krankenhäusern nachgewiesenen multiresistenten Bakterien auf die Nutztierhaltung zurückzuführen seien. Die besonders wertvollen Reserveantibiotika schlagen laut Krüsken nur mit 1 % der Anwendungen in der Nutztierhaltung zu Buche.
Einen weiteren Hinweis dafür, dass die Ursache der Bildung resistenter Keime in der Humanmedizin selbst liege, liefere überdies eine Studie der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK), so Krüsken. Demnach seien im Jahr 2013 rund 30 % der Antibiotikaverordnungen in der Humanmedizin mit Blick auf die Diagnose fragwürdig und nicht unbedingt medizinisch notwendig gewesen.
„Die Landwirtschaft nimmt die Problematik resistenter Keime, die es gleichermaßen in der Nutztierhaltung wie in der Humanmedizin gibt, sehr ernst“, betonte der DBV-Generalsekretär und erinnerte an das in den vergangenen drei Jahren für die Nutztierhaltung auf den Weg gebrachte Antibiotika-Monitoring im Rahmen des Systems der Qualität und Sicherheit GmbH (QS). Ziel sei es, den Antibiotikaeinsatz und die Entwicklung von Resistenzen zu minimieren. Zuletzt habe das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) der Landwirtschaft einen Rückgang der eingesetzten Antibiotika bescheinigt. AgE (21.11.2014)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Ukrainische Agrareinfuhren
Kein akutes Risiko für Marktverwerfungen
28.03.2024 — Die EU-Kommission sieht derzeit keine akute Gefahr von Marktverwerfungen durch steigende Agrareinfuhren aus der Ukraine. Eine qualifizierte Mehrheit der EU-Botschafter steht trotzdem auf der Kippe. Unterdessen warnen Deutschland und die Niederlande davor, der Ukraine in den Rücken zu fallen. Die französische Agrarbranche hat zwischenzeitlich die eigene Regierung in das Lager der Nein-Sager getrieben.
GAP-Änderungen
Özdemir stimmt Schnellverfahren zu
27.03.2024 — Die EU-Staaten haben sich einstimmig für eine schnelle Annahme der vorgeschlagenen GAP-Änderungen eingesetzt. Bundesagrarminister Cem Özdemir warnt allerdings vor einer verwässerten Fruchtfolge. Während der CDU-Europaabgeordnete Norbert Lins das geforderte Eilverfahren erleichtert aufnimmt, krisiert der grüne Abgeordnete Martin Häusling das Verfahren scharf.
Agrarstrukturerhebung
Schweinehaltung am stärksten abgebaut
27.03.2024 — Die umfassende Agrarstrukturerhebung aus dem Jahr 2023 zeigt, dass innerhalb von drei Jahren die Schweinehaltung in Deutschland spürbar geschrumpft ist. Die Zahl der Halter und der Schweine nahm zweistellig ab. Bei Rindern war der Schwund geringer, wobei aber viele Milcherzeuger die Produktion aufgaben. Bei Legehennen wurden die Haltungsplätze hingegen aufgestockt.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Tierwohlcent
Holzenkamp gegen Flaschenhals-Lösung
26.03.2024 — Leidtragende einer Verbrauchsteuer auf Fleisch, die an Schlachthöfen und Zerlegungsbetrieben erhoben würde, wären laut Raiffeisenverband die Erzeuger. Stattdessen fordert der DRV eine Steuer auf Endverbraucherebene. Notwendig sei eine bürokratiearme Lösung.

xs

sm

md

lg

xl