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Der Deutsche Bauernverband (DBV) wehrt sich gegen eine einseitige Berichterstattung zur Problematik antibiotikaresistenter Keime. Generalsekretär Bernhard Krüsken warf der Wochenzeitung Die Zeit heute vor, in ihrer Reihe Die Rache aus dem Stall wesentliche Tatsachen auszusparen.
Während in der Darstellung die Resistenzbildungen ursächlich der Nutztierhaltung zugeordnet würden, sprächen die Fakten eine andere Sprache. Krüsken verwies auf Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI), nach denen im Jahr 2012 lediglich rund 5 % der in Krankenhäusern nachgewiesenen multiresistenten Bakterien auf die Nutztierhaltung zurückzuführen seien. Die besonders wertvollen Reserveantibiotika schlagen laut Krüsken nur mit 1 % der Anwendungen in der Nutztierhaltung zu Buche.
Einen weiteren Hinweis dafür, dass die Ursache der Bildung resistenter Keime in der Humanmedizin selbst liege, liefere überdies eine Studie der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK), so Krüsken. Demnach seien im Jahr 2013 rund 30 % der Antibiotikaverordnungen in der Humanmedizin mit Blick auf die Diagnose fragwürdig und nicht unbedingt medizinisch notwendig gewesen.
Die Landwirtschaft nimmt die Problematik resistenter Keime, die es gleichermaßen in der Nutztierhaltung wie in der Humanmedizin gibt, sehr ernst, betonte der DBV-Generalsekretär und erinnerte an das in den vergangenen drei Jahren für die Nutztierhaltung auf den Weg gebrachte Antibiotika-Monitoring im Rahmen des Systems der Qualität und Sicherheit GmbH (QS). Ziel sei es, den Antibiotikaeinsatz und die Entwicklung von Resistenzen zu minimieren. Zuletzt habe das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) der Landwirtschaft einen Rückgang der eingesetzten Antibiotika bescheinigt. AgE
(21.11.2014)