Für das laufende Wirtschaftsjahr 2014/15 zeichnet sich derzeit eine rein rechnerisch nur noch leicht über dem Bedarf liegende globale Zuckerproduktion ab. Maßgeblich dafür sind unter anderem die witterungsbedingt schlechteren Ernteaussichten in Brasilien und Thailand, den beiden führenden Zuckerexporteuren der Welt. Das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) geht in seinem aktuellen Bericht zum Weltzuckermarkt von einer weltweiten Zuckerproduktion von 172,5 Mio t in Rohwert aus; das wären 2,6 Mio t weniger als für 2013/14 geschätzt. Im Mai hatten die Washingtoner Experten für 2014/15 noch ein Aufkommen von 175,6 Mio t Rohzucker vorausgesagt.
Für Brasilien senkte das USDA die Produktionsprognose um 1,0 Mio t auf 35,8 Mio t, was im Vergleich zum Vorjahr eine Abnahme um 2,0 Mio t bedeuten würde. Brasiliens Zuckerexporte sollen um 2,2 Mio t auf 24,0 Mio t zurückgehen. Dagegen wird für Thailand ein Anstieg der Zuckerausfuhren um 1,0 Mio t auf das Rekordniveau von 8,5 Mio t vorausgesagt, obwohl die Produktionserwartung um 800 000 t auf 10,2 Mio t zurückgenommen wurde. Möglich machen dies die hohen Zuckerbestände in Thailand, denn 2013/14 wurde dort die Spitzenmenge von 11,3 Mio t erzeugt. Für die EU wird unverändert zu Mai ein Aufkommen von 18,5 Mio t Zucker ausgewiesen, verglichen mit 18,3 Mio t im Vorjahr.
Mit Blick auf die Nachfrageseite rechnet das USDA jetzt für die laufende Kampagne mit einem globalen Verbrauch von 171,0 Mio t Zucker; das wären 3,7 Mio t mehr als für 2013/14 veranschlagt. Dabei wird für Indien eine Zunahme des Konsums um 1,0 Mio t auf 27,0 Mio t, für die EU eine Steigerung um 200 000 t auf 18,5 Mio t und für China ein Zuwachs um 900 000 t auf 17,4 Mio t prognostiziert. AgE
(25.11.2014)