Zum ersten Mal seit dem Auftreten der Asiatischen Geflügelpest in Europa ist der hochpathogene Virus H5N8 auch bei einem Wildvogel nachgewiesen worden. Wie das Schweriner Landwirtschaftsministerium am gestrigen Abend mitteilte, handelte es sich bei dem Tier um eine Krickente, die im Rahmen des Wildvogelmonitorings im Landkreis Vorpommern Rügen aufgefunden wurde. Der Fundort lag damit deutlich außerhalb des Risikogebietes vom Seuchenbetrieb im Landkreis Vorpommern Greifswald.
Wir haben damit nun eine neue, unschöne Situation. Wir müssen jetzt von einem europaweiten Seuchengeschehen sprechen, resümierte Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus. Außerdem verdichte sich jetzt der Verdacht, dass das Erregerreservoir wohl in der Wildvogelpopulation liege, denn es handle sich zumindest bei den Fällen in den Niederlanden und in Mecklenburg-Vorpommern nach bisherigem Kenntnisstand um die exakt gleiche Virusvariante.
Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt rief die Bundesländer mit Blick auf den jüngsten Fall auf, möglichst rasch ein aktives Wildvogelmonitoring zu veranlassen. Das in Mecklenburg-Vorpommern so durchgeführte Monitoring habe sich als richtig und wichtig herausgestellt und sei in der sehr guten Zusammenarbeit zwischen Bundes- und Landesebene beispielhaft.
Darüber hinaus ermahnte Schmidt alle Geflügelhalter zu hoher Aufmerksamkeit und zur konsequenten Einhaltung der Biosicherheitsmaßnahmen. Unklare Krankheits- oder Todesfälle müssten schnellstmöglich untersucht und bei Verdachtsfällen dem jeweils zuständigen Veterinäramt gemeldet werden. Was generell gilt, gilt jetzt im Besonderen: Konsequente Hygienemaßnahmen sind das A und O, um ein Aufkommen und eine Verbreitung der Geflügelpest zu verhindern, betonte der Minister. AgE
(25.11.2014)