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Am deutschen Milchmarkt deuten alle Frühindikatoren auf ein weiteres Abrutschen der Erzeugerpreise hin. Nach Angaben der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI), ist der von ihr berechnete Milchwert im November 2014 im Vergleich zum Vormonat um 4,1 Cent auf 29,5 Cent für ein Kilogramm Standardmilch mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß Milch gefallen. Damit liegt der aus den Verwertungsmöglichkeiten der Milch abgeleitete Indikator rund ein Drittel unter dem Vorjahresniveau und erstmals seit August 2012 wieder unter der Marke von 30 Ct/kg.
Die Ursache für den Rückgang sehen die Bonner Marktexperten in den stark gesunkenen Preisen für Milcherzeugnisse, zuletzt für Frischprodukte und Konsummilch nach den schwächeren Abschlüssen mit dem Lebensmitteleinzelhandel. Nach Angaben der AMI sind die von den Molkereien gezahlten Basispreise für Milch in einigen Regionen bereits unter die psychologisch wichtige Marke von 30 Ct/kg gerutscht; im Oktober lagen sie Schätzungen zufolge im Bundesmittel noch bei 34,0 Cent/kg. Die Marktanalysten erwarten in den nächsten Monaten weitere Abschläge beim Milchgeld.
Nach Berechnungen des MEG Milch Boards haben die im Juli 2014 gezahlten Milchpreise von durchschnittlich 38,74 Cent/kg bereits nicht gereicht, um die Produktionskosten der Erzeuger von 44,99 Cent/kg zu decken. Für den Vorsitzenden der Organisation, Peter G u h l , ist die augenblickliche Marktentwicklung erst der Beginn einer großen Milchmarktkrise. Er kritisiert, dass kein wirksames, mit finanziellen Mitteln ausgestattetes Sicherheitsnetz zur Verfügung stehe und die Milchbauern die Folgen alleine tragen müssten. Die Freien Wähler in Bayern machten unterdessen den Vorschlag, Milchpulver staatlich anzukaufen und es in die Flüchtlingsregionen wie Jordanien oder den Libanon zu liefern, da dort der Welthungerhilfe das Geld für den Ankauf dieses dringend benötigten Produkts fehle. AgE
(02.12.2014)