Milchpreis rutscht unter die 30-Cent-Marke

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Copyright:
Copyright:
Am deutschen Milchmarkt deuten alle Frühindikatoren auf ein weiteres Abrutschen der Erzeugerpreise hin. Nach Angaben der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI), ist der von ihr berechnete Milchwert im November 2014 im Vergleich zum Vormonat um 4,1 Cent auf 29,5 Cent für ein Kilogramm Standardmilch mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß Milch gefallen. Damit liegt der aus den Verwertungsmöglichkeiten der Milch abgeleitete Indikator rund ein Drittel unter dem Vorjahresniveau und erstmals seit August 2012 wieder unter der Marke von 30 Ct/kg.
Die Ursache für den Rückgang sehen die Bonner Marktexperten in den stark gesunkenen Preisen für Milcherzeugnisse, zuletzt für Frischprodukte und Konsummilch nach den schwächeren Abschlüssen mit dem Lebensmitteleinzelhandel. Nach Angaben der AMI sind die von den Molkereien gezahlten Basispreise für Milch in einigen Regionen bereits unter die psychologisch wichtige Marke von 30 Ct/kg gerutscht; im Oktober lagen sie Schätzungen zufolge im Bundesmittel noch bei 34,0 Cent/kg. Die Marktanalysten erwarten in den nächsten Monaten weitere Abschläge beim Milchgeld.
Nach Berechnungen des MEG Milch Boards haben die im Juli 2014 gezahlten Milchpreise von durchschnittlich 38,74 Cent/kg bereits nicht gereicht, um die Produktionskosten der Erzeuger von 44,99 Cent/kg zu decken. Für den Vorsitzenden der Organisation, Peter G u h l , ist die augenblickliche Marktentwicklung erst der Beginn einer großen Milchmarktkrise. Er kritisiert, dass „kein wirksames, mit finanziellen Mitteln ausgestattetes Sicherheitsnetz“ zur Verfügung stehe und die Milchbauern die Folgen alleine tragen müssten. Die Freien Wähler in Bayern machten unterdessen den Vorschlag, Milchpulver staatlich anzukaufen und es in die Flüchtlingsregionen wie Jordanien oder den Libanon zu liefern, da dort der Welthungerhilfe das Geld für den Ankauf dieses dringend benötigten Produkts fehle. AgE (02.12.2014)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Mehrwertsteuerfinanzierung
Beringmeier ist dafür
18.04.2024 — Der Vorschlag der Zukunftskommission Landwirtschaft für eine Mehrwertsteuerfinanzierung findet beim WLV grundsätzliche Zustimmung. Allerdings müsse er konkretisiert werden. Entscheidend seien eine gesetzliche Regelung, dass die Einnahmen vollständig den Betrieben zuflössen und diese Planungssicherheit für 20 Jahre bekämen, so der WLV.
Nachwachsende Rohstoffe
Anbau war 2023 rückläufig
17.04.2024 — Der Flächenbedarf für nachwachsende Rohstoffe (NawaRo) ist 2023 im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Laut der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) war dafür eine geringere Biogasverstromung ursächlich. Im Segment des Energiepflanzenanbaus für Biogas ging der Flächenbedarf um 11% zurück. Der Trend dürfte sich fortsetzen, sofern die Konditionen für Alt-Biogasanlagen nicht verbessert werden, so die FNR.
Nährstoffbericht Niedersachsen
Stickstoffsaldo sinkt immer weiter
16.04.2024 — Die Nährstoffüberschüsse in Niedersachsen haben sich 2022/23 weiter verringert. Gemäß dem 11. Nährstoffbericht der Landwirtschaftskammer lag der Stickstoffsaldo um 50.461 Tonnen unter der zulässigen Menge. Fortschritte gab es auch beim Phosphat. Beim rechnerischen Bedarf stand hier unterm Strich ein Minus von 26.099 Tonnen. Die Verringerungen schlagen aber noch nicht auf die Oberflächen- und Grundwassermessstellen durch. Aus Sicht von Agrarministerin Staudte müssen die Anstrengungen somit fortgesetzt werden. Landvolkpräsident Hennies fordert indes eine Verschlankung des Düngerechts.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
"agra" 2024
Mehr Markt und weniger Staat
15.04.2024 — Für mehr Markt und weniger Staat hat sich Sachsens Bauernpräsident Krawczyk ausgesprochen. Auch wenn die Agrarmärkte mitunter brutal sind, wünscht er sich keinen starken Staat, der sich andauernd in unternehmerische Fragen einmischt und zudem häufig belehrend auftritt. Krawczyk wies beim agrarpolitischen Forum der "agra" darauf hin, dass die bisherige Subventionierungspraxis am Ende ist, wenn kein öffentliches Geld mehr da ist. Der SLB-Präsident plädiert deshalb für eine Politik, die Freiheiten und Gestaltungsspielräume eröffnet, anstatt Produktionsstandards mehr und mehr nach oben zu schrauben und unternehmerische Landwirte immer weiter einzuengen.

xs

sm

md

lg

xl