Die Einkommen in der Landwirtschaft befinden sich nach dreijähriger Aufwärtsentwicklung derzeit im Sinkflug. Nach einem deutlichen Anstieg im abgelaufenen Wirtschaftsjahr rechnet der Deutsche Bauernverband (DBV) für das laufende Wirtschaftsjahr mit Einbußen im zweistelligen Prozentbereich.
Wie aus dem Situationsbericht des DBV hervorgeht, der heute von Verbandspräsident Joachim Rukwied vor der Bundespressekonferenz in Berlin vorgestellt wurde, haben die Haupterwerbsbetriebe im abgelaufenen Wirtschaftsjahr 2013/14 ein Unternehmensergebnis von durchschnittlich 67 300 Euro je Betrieb erzielt; das waren rund 6 % mehr als im Vorjahr. Auch je Familienarbeitskraft erreichten sie mit 46 400 Euro ein deutliches Plus gegenüber dem Wirtschaftsjahr 2012/13.
Kräftig zulegen konnten tierhaltende Betriebe. So verzeichneten die Milchviehbetriebe 2013/14 einen Gewinnanstieg um rund 38 %, nachdem sie im Jahr davor noch hohe Gewinnrückgänge hatten hinnehmen müssen. Demgegenüber wiesen die Ackerbaubetriebe, aber auch Weinbau- und Obstbaubetriebe im letzten Wirtschaftsjahr spürbare Verluste auf. Der für das laufende Wirtschaftsjahr 2014/15 erwartete Einkommensrückgang betrifft nach Einschätzung des Bauernverbandes vor allem die Tierhaltung, aber auch Betriebe der pflanzlichen Erzeugung.
DBV-Präsident Rukwied warnte gleichwohl vor Schwarzmalerei. Die aktuelle Marktschwäche sei keine Marktstrukturkrise. Die fundamentalen Trends auf den Märkten blieben positiv. Rukwied warnte davor, die Wettbewerbsfähigkeit der hiesigen Landwirtschaft durch überzogene Auflagen und Standards zu schwächen. AgE
(05.12.2014)