Der Kieler Rohstoffwert für Milch ist im Dezember 2014 unter die 25-Cent-Marke gerutscht und hat damit das zweittiefste Niveau in diesem Jahrzehnt erreicht. Wie aus Berechnungen des Kieler Informations- und Forschungszentrums für Ernährungswirtschaft (ife) hervorgeht, lag der anhand der Verwertungsmöglichkeiten über Butter und Magermilchpulver kalkulierte Rohstoffwert für ein Kilogramm Standardmilch ab Hof mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß zuletzt nur noch bei 24,7 Cent. Im Vergleich zum November verringerte sich der Milchwert um 0,8 Cent/kg oder 3,1 %. Das Vorjahresniveau wurde um 20,1 Cent/kg beziehungsweise 44,9 % verfehlt.
Verantwortlich für das jüngste Nachgeben des Rohstoffwert war einerseits der Preisrückgang am Milchpulvermarkt: Für 100 kg Magermilchpulver erlösten die Hersteller im Dezember durchschnittlich 176,10 Euro; das waren 4,40 Euro oder 2,4 % weniger als im Vormonat. Gleichzeitig hat auch das Milchfett weiter an Wert verloren: Die durchschnittliche Butternotierung belief sich im Dezember auf 293,40 Euro/100kg; das waren 7,50 Euro oder 2,5 % weniger als im November.
Da beispielsweise Käse und Frischmilchprodukte in der Kalkulation nicht enthalten sind und zudem längerfristige Lieferkontrakte mit festen Preisvereinbarungen zwischen Herstellern und Abnehmern ebenso unberücksichtigt bleiben wie Investitionen oder andere Produktionskosten, entspricht der Rohstoffwert laut ife nicht dem gegenwärtigen Auszahlungspreis einer Molkerei. Er ist aber den Marktexperten zufolge ein starker Indikator für die zukünftige Milchpreisentwicklung. AgE
(22.12.2014)