Wegen der Verwendung von fälschlicherweise als Bio deklarierten Futtermitteln mussten in Mecklenburg-Vorpommern bisher 22 Ökobetriebe mit einer vorläufigen Vermarktungssperre belegt werden. Wie das Schweriner Landwirtschaftsministerium heute berichtete, hat das Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) nach Bekanntwerden der belasteten Charge eines im Land ansässigen Futtermittelherstellers die potentiell belieferten Betriebe für die Ökovermarktung gesperrt und Rückstellproben untersucht.
In sechs von 20 Proben wurden dabei laut Agrarressort die nach dem Futtermittelrecht zugelassenen Höchstwerte für das Fungizid Metalaxyl überschritten. Daraufhin sei für 22 Betriebe die Sperrung für die Ökovermarktung bestätigt worden. Ein Großteil des Futters wurde bereits verfüttert. Dennoch kann ich versichern, dass nach unseren bisherigen Kenntnissen zu keinem Zeitpunkt eine Gesundheitsgefahr für die Verbraucher ausging, betonte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus.
Nach Darstellung des Ministeriums hatte der Futtermittelhersteller in Mecklenburg-Vorpommern bereits seit Oktober letzten Jahres rund 554 t als Bio deklarierten Sonnenblumenkuchen von einem niederländischen Händler zugekauft und als Futtermittel ins Umland sowie nach Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Brandenburg und nach Polen verkauft. Während in Schleswig-Holstein von den zuständigen Stellen bisher keine Grenzwertüberschreitung festgestellt werden konnte, mussten nach Angaben des niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) zwei Biolegehennenbetriebe im Weser-Ems-Gebiet für sechs Wochen gesperrt werden. AgE
(08.01.2015)