Diskussion um antibiotikaresistente Keime auf Putenfleisch

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Pünktlich zur Grünen Woche leistet der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) einen neuerlichen Beitrag zur Antibiotikadiskussion. Auf 88 % der bei unterschiedlichen Discountern gekauften Putenfleischproben habe man antibiotikaresistente Keime gefunden, teilte der Verband heute mit. Dabei habe es sich sowohl um das methicillin-resistente Bakterium Staphylococcus aureus (MRSA) gehandelt als auch um Keime, die die Enzyme Extended Spectrum-Beta-Lactamase (ESBL) bildeten. Nach BUND-Angaben konnte keiner der Putenfleischlieferanten Ware anbieten, die durchgängig nicht mit resistenten Keimen belastet war.
Der BUND-Vorsitzende Prof. Hubert Weiger wertete die Ergebnis als „ein klares Zeichen für fortgesetzten Antibiotikamissbrauch in der Geflügelmast“ und forderte Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt zum Handeln auf. Der Minister müsse verbindliche Pläne zur Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes und zum Verbot von Reserveantibiotika „in Tierfabriken“ aufstellen.
Der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) warnte vor falschen Schlussfolgerungen. Wie aus Studien hervorgehe, könne das Vorkommen von Antibiotikaresistenzen nur zu einem geringen Teil auf die Nutztierhaltung zurückgeführt werden. Wissenschaftlich erwiesen sei zudem, dass Geflügelfleisch keinen wesentlichen Beitrag zur Übertragung von ESBL-bildenden Keimen liefere. Vielmehr werde empfohlen, die Übertragung dieser Keime von Mensch zu Mensch zu reduzieren.
Der Sprecher der grünen Bundestagsfraktion für Agrarpolitik, Friedrich Ostendorff, bezeichnete die Ergebnisse der BUND-Untersuchungen als „beunruhigend und leider nicht überraschend“. AgE (13.01.2015)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Wind- und Freiflächen-PV
Niedersachsen führt Abgabe ein
19.04.2024 — Der Landtag hat das Niedersächsische Windgesetz verabschiedet. Damit werden die Betreiber verpflichtet, für jedes neue Windrad oder jede Freiflächen-Photovoltaikanlage eine "Akzeptanzabgabe" von 0,2 Cent pro Kilowattstunde an die jeweilige Gemeinde zu zahlen. Zusätzlich müssen sie mit weiteren rund 0,1 Cent pro Kilowattstunde die Menschen im Umfeld von 2,5 Kilometern der Anlage direkt beteiligen.
Pflanzenschutzmittel
NABU: Einsatz nur noch im Notfall
19.04.2024 — Für eine naturverträglichere Landwirtschaft fordert der Naturschutzbund Deutschland in seinem "Grundsatzprogramm Offenland", Pflanzenschutzmittel nur noch im Notfall einzusetzen. Strukturelemente müssten bis 2030 ein Zehntel der Agrarlandschaft einnehmen, lautet eine weitere von insgesamt elf Forderungen. In der Tierhaltung sei eine Obergrenze von 1,8 Großvieheinheiten pro Hektar einzuführen.
Mehrwertsteuerfinanzierung
Beringmeier ist dafür
18.04.2024 — Der Vorschlag der Zukunftskommission Landwirtschaft für eine Mehrwertsteuerfinanzierung findet beim WLV grundsätzliche Zustimmung. Allerdings müsse er konkretisiert werden. Entscheidend seien eine gesetzliche Regelung, dass die Einnahmen vollständig den Betrieben zuflössen und diese Planungssicherheit für 20 Jahre bekämen, so der WLV.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Nachwachsende Rohstoffe
Anbau war 2023 rückläufig
17.04.2024 — Der Flächenbedarf für nachwachsende Rohstoffe (NawaRo) ist 2023 im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Laut der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) war dafür eine geringere Biogasverstromung ursächlich. Im Segment des Energiepflanzenanbaus für Biogas ging der Flächenbedarf um 11% zurück. Der Trend dürfte sich fortsetzen, sofern die Konditionen für Alt-Biogasanlagen nicht verbessert werden, so die FNR.

xs

sm

md

lg

xl