Milchpreiskrise erreicht China

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Im Norden Chinas und in weiteren Produktionsgebieten haben die Milcherzeuger aufgrund der schlechten Vermarktungsmöglichkeiten damit begonnen, ihre Milch zu vernichten und Kühe abzuschlachten. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua gestern berichtete, will das Landwirtschaftsministerium nun zusammen mit den regionalen Behörden die Milchbranche durch geeignete politische Marktmaßnahmen stützen. Molkereiunternehmen wie die innermongolische Yili Gruppe oder Mengniu Dairy wurden aufgefordert, mehr Rohstoff anzukaufen, um so den Erzeugerpreis zu stabilisieren.
Dieser befindet sich bereits seit Monaten auf Talfahrt. Ende 2013 boomte der chinesische Milchmarkt noch, und die Erzeuger konnten damals nach Angaben von Xinhua mehr als 5,00 CNY (0,68 Euro) für das Kilogramm Rohmilch erlösen. Bis Ende des dritten Quartals 2014 ist der Erzeugermilchpreis jedoch um rund ein Viertel auf 3,84 CNY (0,52 Euro) eingebrochen und hörte auch danach nicht auf zu fallen.
Als Grund für die Marktschwäche nennt das Pekinger Agrarressort ein zu großes Milchangebot, vor allem in der Inneren Mongolei. Dort hatten die Milcherzeuger in der Boomphase ihre Milchkuhherden spürbar aufgestockt, um die Erzeugung zu erhöhen. Mit Beginn des internationalen Abschwungs der Notierungen für Milcherzeugnisse war der heimische Rohstoff dann jedoch immer weniger begehrt, weil die Verarbeiter zunehmend auf preiswerte Ware vom Weltmarkt zurückgriffen. In der Folge ließ das Überangebot an heimischer Milch die Erzeugerpreise kräftig sinken, wogegen die Regierung jetzt Maßnahmen ergreifen will. AgE (14.01.2015)
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