Seine Forderung nach grundlegenden Reformen in der Agrarpolitik hat der Bioökonomierat bekräftigt. In seinem aktualisierten Papier zur Landwirtschaft, das heute vorgelegt wurde, mahnt das Expertengremium eine Neuausrichtung der Gemeinsamen Agrarpolitik an. An die Stelle des abermals verlängerten Systems der nunmehr begrünten Direktzahlungen müssten Instrumente zur Erreichung gesellschaftlicher Ziele treten. Notwendig sei ein zielgerichteter Einsatz der Finanzmittel.
Zur Zukunft der Nutztierhaltung schlägt der Bioökonomierat die Einleitung eines nationalen Konsensprozesses vor, der überparteilich und langfristig ausgerichtet sein sollte. Benötigt werde eine Langfriststrategie, die nicht nur auf technische Innovationen abstelle, sondern sich auch mit gesellschaftlichen Erwartungen auseinandersetze. Ein schlechtes Zeugnis stellt der Rat der derzeitigen staatlichen Förderung der Bioenergie aus. Die Unterstützung solcher Linien, die in Konkurrenz zur Erzeugung von Nahrungsmitteln stünden, sei grundlegend zu revidieren.
Kritik übt der Bioökonomierat auch an der Eiweißstrategie der Bundesregierung und plädiert für eine Überführung in eine international abgestimmte Agrobiodiversitätsstrategie. Bund und Länder seien gefordert, eine Wassernutzungsstrategie zu entwickeln, die bei insgesamt positiver Ökobilanz auf eine produktivere Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft abziele. Schließlich sollten Bund und Ländern der öffentlichen Agrarforschung eine höhere Priorität einräumen. AgE
(15.01.2015)