Aufbruchstimmung in der Ökobranche

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Eine Aufbruchstimmung in der Ökobranche verspürt der Vorsitzende vom Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Dr. Felix Prinz zu Löwenstein. Im Vorfeld der Internationalen Grünen Woche sprach Prinz Löwenstein heute von einem wachsenden Interesse von Betrieben an einer Umstellung. Dazu trage nicht zuletzt die verbesserte Förderung in vielen Bundesländern bei. „Die Chancen stehen gut für Ökolandbau und Biolebensmittel“, stellte der BÖLW-Vorsitzende fest. Bio bleibe ein Verkaufsschlager und biete gute Argumente für Landwirte, auf den Ökolandbau umzustellen.
Mit Nachdruck mahnte Prinz Löwenstein eine sachgerechte Anpassung der politischen Rahmenbedingungen an. Dazu zähle insbesondere die EU-Ökoverordnung. Deren Weiterentwicklung müsse auf Grundlage der bestehenden Verordnung erfolgen. Eine Verbesserung des Ökokontrollsystems und der Regelungen zu Importen könne ohne weiteres im bestehenden System zügig umgesetzt werden. Hingegen lösten neue Grenzwerte keines der Probleme, betonte der BÖLW-Vorsitzende, der die Bereitschaft seines Verbandes zur Zusammenarbeit mit der EU-Kommission bekräftigte. Deren Vorschlag für eine Totalrevision der EU-Ökoverordnung müsse vom Tisch.
Einen handwerklichen Fehler kritisiert der BÖLW beim vorgelegten Entwurf für eine Novelle der nationalen Düngeverordnung. Zwar sei eine Begrenzung des Stickstoffeinsatzes aus Mist und Gülle auf 170 kg/ha richtig, sagte BÖLW-Vorstandmitglied Jan Plagge. Eine Einbeziehung von Kompost führe jedoch dazu, dass die Versorgung mit Biogemüse aus dem Gewächshaus unmöglich werde. Diese anspruchsvollen Kulturen würden ausschließlich mit organischen Düngern versorgt; hier sei die 170 kg-Grenze zu niedrig angesetzt, so Plagge. AgE (18.01.2015)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Ukrainische Agrareinfuhren
Kein akutes Risiko für Marktverwerfungen
28.03.2024 — Die EU-Kommission sieht derzeit keine akute Gefahr von Marktverwerfungen durch steigende Agrareinfuhren aus der Ukraine. Eine qualifizierte Mehrheit der EU-Botschafter steht trotzdem auf der Kippe. Unterdessen warnen Deutschland und die Niederlande davor, der Ukraine in den Rücken zu fallen. Die französische Agrarbranche hat zwischenzeitlich die eigene Regierung in das Lager der Nein-Sager getrieben.
GAP-Änderungen
Özdemir stimmt Schnellverfahren zu
27.03.2024 — Die EU-Staaten haben sich einstimmig für eine schnelle Annahme der vorgeschlagenen GAP-Änderungen eingesetzt. Bundesagrarminister Cem Özdemir warnt allerdings vor einer verwässerten Fruchtfolge. Während der CDU-Europaabgeordnete Norbert Lins das geforderte Eilverfahren erleichtert aufnimmt, krisiert der grüne Abgeordnete Martin Häusling das Verfahren scharf.
Agrarstrukturerhebung
Schweinehaltung am stärksten abgebaut
27.03.2024 — Die umfassende Agrarstrukturerhebung aus dem Jahr 2023 zeigt, dass innerhalb von drei Jahren die Schweinehaltung in Deutschland spürbar geschrumpft ist. Die Zahl der Halter und der Schweine nahm zweistellig ab. Bei Rindern war der Schwund geringer, wobei aber viele Milcherzeuger die Produktion aufgaben. Bei Legehennen wurden die Haltungsplätze hingegen aufgestockt.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Tierwohlcent
Holzenkamp gegen Flaschenhals-Lösung
26.03.2024 — Leidtragende einer Verbrauchsteuer auf Fleisch, die an Schlachthöfen und Zerlegungsbetrieben erhoben würde, wären laut Raiffeisenverband die Erzeuger. Stattdessen fordert der DRV eine Steuer auf Endverbraucherebene. Notwendig sei eine bürokratiearme Lösung.

xs

sm

md

lg

xl