Öffentliche Debatte über Landwirtschaft braucht mehr Fairness

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Mehr Fairness in der öffentlichen Debatte über die Zukunft der Landwirtschaft hat der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, angemahnt. Bei der Eröffnungsfeier der Internationalen Grünen Woche heute in Berlin beklagte Rukwied einen schroffer gewordenen Ton in Teilen von Politik und Öffentlichkeit gegenüber der Landwirtschaft. Damit werde eine ganze Berufsgruppe in das gesellschaftliche Abseits gestellt wird. In einem solchen gesellschaftlichen Klima der Ausgrenzung werde es nicht gelingen, junge Landwirte für Zukunftsinvestitionen in moderne Landwirtschaft und Tierhaltung am Standort Deutschland zu gewinnen, warnte der DBV-Präsident.
Der Politik hielt Rukwied zusätzliche nationale Regulierungen und Alleingänge in der Tierhaltung, im Umweltrecht, in der Düngeverordnung und beim Mindestlohn vor, die für viele Betriebe zu untragbaren Belastungen zu werden drohten. Dabei trieben immer neue Regulierungen den Strukturwandel und die Aufgabe kleinerer Betriebe voran. Er habe die Sorge, so Rukwied, „dass die Landwirte im Schraubstock zwischen den Märkten und den Vorgaben der Politik immer weiter zusammengedrückt werden.“
Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidtwandte sich gegen pauschale Schuldzuweisungen an die Landwirtschaft und überspitzte Parolen. Notwendig sei stattdessen eine sachliche Auseinandersetzung über die Anforderungen an die Landwirtschaft. Schmidt sicherte den Landwirten Unterstützung bei den erforderlichen Anpassungen zu. Mit seiner Initiative: „Eine Frage der Haltung – neue Wege für mehr Tierwohl“ nehme er Verbraucher, Erzeuger und Zivilgesellschaft mit ins Boot, erklärte der Minister. AgE (18.01.2015)
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