EU-Agrarkommissar Phil Hogan hat die EU-Milchproduzenten aufgefordert, die Marktsignale lesen zu lernen. Er erklärte gestern vor Journalisten auf der Grünen Woche in Berlin, nach dem Ende der Quote seien gewisse Preisschwankungen zu erwarten und normal; darauf müsse man entsprechend reagieren.
Hogan versprach für eine gewisse Konstanz zu sorgen und mit einer erweiterten geförderten Lagerhaltung einen gewissen Puffer vorzuhalten. Allerdings sollten die Milchbauern nicht vergessen, dass man sich am Markt orientieren wolle. Der Ire zeigte sich zudem zuversichtlich, dass die Suche nach alternativen Märkten erfolgreich sein werde. Er verwies hier unter anderem auf anstehende und laufende Verhandlungen zu Freihandelsabkommen mit mehreren asiatischen Ländern.
Der frühere irische Umweltminister räumte ein, dass die Milchpreise derzeit sinken würden, was zum Teil auf den russischen Importstopp zurückzuführen sei. Freilich komme man von einem historisch hohen Niveau von 40 Cent pro Liter Milch im vergangenen Jahr. Außerdem würden in Vorbereitung des Quotenendes bereits in einigen Ländern die Produktionskapazitäten ausgebaut, bei weitem aber nicht in allen. Hogan hob außerdem die Einrichtung der EU-Milchmarktbeobachtungsstelle hervor, mit der man den Erzeugern eine Hilfe an die Hand geben wolle. AgE
(19.01.2015)