EU-Kommission bleibt mit Marktmaßnahmen vorsichtig

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
EU-Agrarkommissar Phil Hogan sieht vorerst keine Notwendigkeit, an den europäischen Märkten über die seit Sommer geleisteten Hilfen hinaus zusätzlich einzugreifen. Beim Ratstreffen der Landwirtschaftsminister in Brüssel sprach sich der Ire gestern ebenso klar gegen die Gewährung von Beihilfen zur privaten Lagerhaltung von Schweinefleisch aus wie gegen die Schaffung einer speziellen Regelung, um das Auslaufen der Zuckerproduktionsquoten 2017 abzupuffern. Allerdings will er in Reaktion auf Bedenken von Italien und anderen Mitgliedstaaten eine Expertengruppe für das Ende der Zuckerquote einrichten.
Mit Blick auf Schweinefleisch räumte Hogan vor Journalisten ein, dass die Preise - auch wegen des russischen Importembargos - deutlich zurückgegangen seien. Deshalb werde man die Marktlage weiter genau beobachten. Gleichzeitig betonte der Kommissar jedoch, 77 % des verlorenen Marktanteils hätten bereits andere Abnehmer gefunden. Deutschland hält eine Beihilfe für die private Lagerhaltung von Schweinefleisch „für nicht zielführend“, wie der Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium, Dr. Robert Kloos, unterstrich.
Im Milchbereich sieht Hogan weiter keine Krise. Der Erzeugerpreis habe Ende November bei durchschnittlich 34 Cent/l gelegen. Das sei noch immer „ein vernünftiges Niveau“, wenn man die Preisspitzen der vergangenen zwei Jahre und den jüngsten Rückgang der Futterkosten mitberücksichtige. Mit Blick auf das Auslaufen der Garantiemengenregelung Ende März kündigte Hogan an, die Kommission werde die Beihilfen zur privaten Lagerhaltung für Butter und Magermilchpulver über Februar hinaus bis Ende September 2015 verlängern. AgE (29.01.2015)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Risikorücklage
Rukwied widerspricht Özdemir
23.04.2024 — Der Deutsche Bauernverband (DBV) kann die Aussage von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir nicht nachvollziehen, dass sich die Kosten einer steuerfreien Risikoausgleichsrücklage auf rund 1 Mrd. Euro im Jahr belaufen. Laut DBV-Präsident Rukwied richtet sich der Finanzbedarf maßgeblich nach ihrer inhaltlichen Ausgestaltung.
Vogelgrippe
Mehr US-Kühe infiziert
23.04.2024 — Die WHO und amerikanische Gesundheitsbehörden raten nun vom Konsum nicht pasteurisierter Milchprodukte ab. Aufgrund der möglichen Virusübertragung von Kuh zu Kuh sollen Tiertransporte in den USA minimiert werden. Da sich infizierte Tiere schnell erholen, sind keine Keulungen wie bei Geflügel erforderlich.
Entwaldungsfreie Lieferketten
Berlin will effiziente Anwendung
22.04.2024 — Das BMEL und das BMUV fordern von der EU-Kommission bei der Umsetzung der EU-Verordnung für entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR) die Sicherstellung einer effiziente Anwendung. Bedenken hat Berlin unter anderem beim sogenannten Bench-Marking. Außerdem wird eine effizientere Datenerfassung gefordert. Nachdrücklich unterstreichen beide Ressorts die Bedeutung des EUDR.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Wind- und Freiflächen-PV
Niedersachsen führt Abgabe ein
19.04.2024 — Der Landtag hat das Niedersächsische Windgesetz verabschiedet. Damit werden die Betreiber verpflichtet, für jedes neue Windrad oder jede Freiflächen-Photovoltaikanlage eine "Akzeptanzabgabe" von 0,2 Cent pro Kilowattstunde an die jeweilige Gemeinde zu zahlen. Zusätzlich müssen sie mit weiteren rund 0,1 Cent pro Kilowattstunde die Menschen im Umfeld von 2,5 Kilometern der Anlage direkt beteiligen.

xs

sm

md

lg

xl