Die große Mehrheit der Verbraucher in Deutschland wünscht sich einen transparenten Umgang mit Lebensmitteln und hält Informationen auf dem Etikett für wichtig. Laut einer Studie, die von der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsunternehmen ICON Added Value durchgeführt wurde, wünschen sich 77 % der Befragten mehr Offenheit bei Lebensmittel, und 68 % halten Angaben auf der Produktverpackung für nützlich. Nur eine Minderheit von 29 % findet dagegen Informationen hilfreich, die am Point of Sale abrufbar sind, zum Beispiel über QR-Codes. Knapp die Hälfte der Befragten äußerte sich zudem kritisch und befürchtet, dass bei der Lebensmittelkennzeichnung getäuscht werde.
Die am 14. Dezember 2014 EU-weit in Kraft getretene Lebensmittel-Informationsverordnung (LMIV) ist den Studienergebnissen zufolge bisher wenig bekannt. Bei der im Oktober und November vergangenen Jahres durchgeführten Umfrage wusste nicht einmal die Hälfte der Befragten, was die neue Verordnung beinhaltet, und lediglich 15 % kannten den Starttermin. Am besten informiert fühlen sich die Verbraucher über das Mindesthaltbarkeitsdatum und die Marke, am schlechtesten dagegen über Allergene und den Geschmack eines Produkts.
Die Ergebnisse der Studie zeigen uns, dass die Bereitstellung von mehr Informationen allein nicht ausreicht. Vielmehr muss es das Ziel aller Beteiligten aus Politik, Verbänden und Lebensmittelwirtschaft sein, die Kompetenz der Menschen bei der Beurteilung von Lebensmitteln insgesamt zu stärken, fasste der Geschäftsführer des DLG-Zentrums Lebensmittel, Rudolf Hepp, die Studienergebnisse zusammen. Nach seiner Einschätzung ist die neue LMIV ein wichtiger Schritt, das Vertrauen in die Verpackungsangaben zu stärken. AgE
(30.01.2015)