EU-Mitgliedstaaten gegen eigenen Bio-Schwellenwert für Pflanzenschutzmittel

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Im Rahmen der Reform der EU-Ökoverordnung stehen Deutschland und die Mehrheit der Mitgliedstaaten der Einführung eines speziellen, einheitlichen Schwellenwertes für Pflanzenschutzmittelrückstände in Bioprodukten skeptisch gegenüber. Das zeigte sich bei einer Aussprache diese Woche im Brüsseler Sonderausschuss Landwirtschaft (SAL). Dabei hoben zahlreiche Delegationen hervor, man müsse den gesamten Herstellungsprozess betrachten, nicht nur das Endprodukt. Wichtig sei es, die Quellen der Kontamination bestimmen zu können.
Die Europäische Kommission hatte in ihrem Reformentwurf vorgeschlagen, dass Produkte, die zu hohe Pflanzenschutzmittelrückstände aufweisen, nicht mehr als Bioware verkauft werden dürfen. Als möglicher Obergrenze schwebt der Brüsseler Behörde dabei ein an Babynahrung angelehnter Wert von 0,01 mg/kg vor. Ferner halten zahlreiche Mitgliedstaaten die vorgesehene Möglichkeit für Entschädigungen, falls Bioware konventionell vermarktet werden muss, für keine gute Idee. Gewarnt wurde unter anderem vor zu viel Bürokratie.
Darüber hinaus sehen die Mitgliedstaaten mehrheitlich Probleme bezüglich der Kommissionsidee, von Drittstaaten grundsätzlich die Einhaltung der EU-Ökostandards zu verlangen. Zwar wurde die Logik, EU-Erzeuger nicht zu benachteiligen, begrüßt. Gleichzeitig wurde jedoch von verschiedenen Seiten angemahnt, man müsse die besonderen Bedingungen in Entwicklungsländern ausreichend berücksichtigen. AgE (06.02.2015)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Pflanzenschutzmittel
Rückstände fast immer im Rahmen
24.04.2024 — Bei in der Europäischen Union vermarkteten Lebensmitteln bewegen sich die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln meist innerhalb des gesetzlichen Rahmens. Das hat der jährliche Bericht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit auch für 2022 bestätigt. In den Mitgliedstaaten kamen insgesamt 110.829 Proben ins Labor. Davon wurden 96,3% nicht beanstandet. Noch besser fiel die Quote bei dem vom der EU koordinierten Kontrollprogramm aus.
Risikorücklage
Rukwied widerspricht Özdemir
23.04.2024 — Der Deutsche Bauernverband (DBV) kann die Aussage von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir nicht nachvollziehen, dass sich die Kosten einer steuerfreien Risikoausgleichsrücklage auf rund 1 Mrd. Euro im Jahr belaufen. Laut DBV-Präsident Rukwied richtet sich der Finanzbedarf maßgeblich nach ihrer inhaltlichen Ausgestaltung.
Vogelgrippe
Mehr US-Kühe infiziert
23.04.2024 — Die WHO und amerikanische Gesundheitsbehörden raten nun vom Konsum nicht pasteurisierter Milchprodukte ab. Aufgrund der möglichen Virusübertragung von Kuh zu Kuh sollen Tiertransporte in den USA minimiert werden. Da sich infizierte Tiere schnell erholen, sind keine Keulungen wie bei Geflügel erforderlich.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Entwaldungsfreie Lieferketten
Berlin will effiziente Anwendung
22.04.2024 — Das BMEL und das BMUV fordern von der EU-Kommission bei der Umsetzung der EU-Verordnung für entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR) die Sicherstellung einer effiziente Anwendung. Bedenken hat Berlin unter anderem beim sogenannten Bench-Marking. Außerdem wird eine effizientere Datenerfassung gefordert. Nachdrücklich unterstreichen beide Ressorts die Bedeutung des EUDR.

xs

sm

md

lg

xl