Toleranz bei der Kontrolle des Greening hat der stellvertretende Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Udo Hemmerling, angemahnt. Angesichts der verspäteten rechtlichen Umsetzung der europäischen Vorgaben in den Mitgliedstaaten seien Fehler in der Praxis vorprogrammiert, sagte Hemmerling heute in Berlin.
Der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Direktzahlungen/Greening der EU-Ausschüsse der Bauernverbände (COPA) und ländlichen Genossenschaften (COGECA) wies darauf hin, dass die jüngste EU-Agrarreform in den meisten Mitgliedstaaten erst umgesetzt worden sei, nachdem die Bauern ihre Anbauplanungen vorgenommen hätten. Viele Detailfragen seien bisher unbeantwortet, so dass die Bauern unbeabsichtigt Fehler bei der Umsetzung machen würden. Die Behörden müssten daher den Landwirten in den ersten Jahren ein gewisses Maß an Toleranz beim Greening zubilligen.
Ausdrücklich begrüßte Hemmerling die von EU-Agrarkommissar Phil Hogan gestartete umfassende Überprüfung der Vorschriften. COPA sei fest entschlossen, seinen Beitrag zu dieser Überprüfung zu leisten und sicherzustellen, dass die angestrebte Vereinfachung der Agrarpolitik ein Erfolg werde.
Hemmerling: Ein Abbau von Bürokratie würde in den Betrieben Zeit und Ressourcen zur Ankurbelung von Investitionen, Wirtschaftswachstum und Beschäftigung freisetzen. Allerdings dürfe Vereinfachung nicht bedeuten, den politischen Kompromiss bei der Reform zu ändern oder die Ziele der Gemeinsamen Agrarpolitik zu gefährden. Zudem dürften die Maßnahmen des Greening nicht dazu führen, Flächen aus der Produktion zu nehmen. AgE
(13.02.2015)